SALIDRAAjuj - Salz im System – Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen im Gewässermanagement des ariden Draa-Flussgebiets, Marokko

Weltweit ist eine zunehmende Ausdehnung von Trockengebieten (Desertifizierung) zu beobachten und eine weitere Zunahme ist auf Grund des Klimawandels prognostiziert. Der Mangel an Wasser stellt den Erhalt der Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung sowie den Artenschutz vor große Herausforderungen. Megastaudämme dienen der Wasserspeicherung, bringen jedoch auch neue Probleme bezüglich Verteilungsgerechtigkeit, Konflikten, Wasserqualität und Artenschutz mit sich. Insbesondere die damit verbundene Versalzung von Gewässern in trockenen Regionen verschärft das Problem des Wassermangels, da versalzenes Wasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft, zum Trinken und als Habitat für viele Tiere unbrauchbar wird. Das Draa-Flussgebiet im südlichen Marokko ist von großer Bedeutung für Natur und Kultur der Großregion Nordafrika (UNESCO Weltkulturerbe und RAMSAR- Gebiet). Allerdings ist der Erhalt dieser einmaligen und diversen Oasenlandschaft stark bedroht. Sowohl der Klimawandel als auch die starke Übernutzung der Wasserressourcen im Einzugsgebiet führen zu sinkenden Grundwasserspiegeln und einer zunehmenden Versalzung der Böden und Gewässer. Es ist davon auszugehen, dass die Region stark vom Sterben endemischer Arten betroffen ist, welche bisher jedoch nicht einmal beschrieben oder bekannt sind.

SALIDRAAjuj hat zum Ziel, zur Transformation des Umgangs mit Wasserressourcen auf individueller sowie institutioneller Ebene unter sich ändernden Umweltbedingungen für einen langfristigen Erhalt von Biodiversität und Ökosystemleistungen in ariden Gebieten beizutragen. Am Fallbeispiel des Draa-Flusses werden mit Hilfe von natur- und sozialwissenschaftlichen Methoden diverse Einflussfaktoren des Menschen auf die Wasserqualität (insb. die Konzentration unterschiedlicher Ionen), den ökologischen Zustand und Gewässerfunktionen untersucht, sowie konkrete Wasser- und Landnutzungspraktiken. Da es sich um ein sehr komplexes und vielschichtiges Problem handelt, das geprägt ist von Nutzungs- und Zielkonflikten bei verschiedenen Akteuren, lässt es sich nicht aus einer einzelnen wissenschaftlichen Fachperspektive lösen. Im Projekt arbeiten Natur- und Sozialwissenschaftler*innen von Anfang an mit Akteuren aus der Praxis (z.B. Wasser- und Umweltbehörden) zusammen.

 

Projektleitung
RPTU Kaiserslautern-Landau
Prof. Dr. Elisabeth Berger
Tel.: 06431 / 280-31331
E-Mail: berger@uni-landau.de

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