MigSoko - Umweltwandel und menschliche Migration: Ein sozial-ökologischer Teufelskreis?
Umweltwandel und Migration können sich gegenseitig bedingen: So können sich verändernde Umweltbedingungen, zum Beispiel in Form von Dürren und Starkwetterereignissen als Folgen des Klimawandels, zu Abwanderungsbewegungen beitragen. Ebenso kann Einwanderung neue ökologische Probleme wie die Übernutzung natürlicher Ressourcen verursachen. Diese Phänomene werden sich aller Voraussicht nach aufgrund steigender Bevölkerungszahlen einerseits und der globalen Erderwärmung andererseits noch verstärken. Bisher fehlt jedoch ein tiefgehendes Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen.
Projektziel
Das übergeordnete Ziel von MigSoKo ist es, die Mechanismen zu untersuchen, die den sich gegenseitig beeinflussenden Phänomenen Migration und Umweltwandel zugrunde liegen. Dazu sollen räumliche Muster von Migration und Umweltveränderungen identifiziert und begründet werden. Ebenso soll der kausale Zusammenhang von Umweltwandel, Bevölkerungsdruck und Migration sowie den ökologischen Konsequenzen von Migration erklärt werden. Hierzu werden im Projekt Daten und Methoden verschiedener Disziplinen auf verschiedenen räumlichen Ebenen (lokal, national, regional, global) systematisch miteinander kombiniert. So werden Zensus- und Fernerkundungsdaten mit Befragungen von Migranten, einer computergestützten Modellierung und partizipativen Szenarien verknüpft, um Mechanismen der umweltbedingten Abwanderung sowie ökologische Konsequenzen von Wanderungsbewegungen in Äthiopien zu identifizieren und zu erklären. Darauf basierend wird schließlich ein Instrument für politische Entscheidungsträger entwickelt, das eine systematische Integration von Migration und nachhaltiger Ressourcennutzung in Klimaanpassungspolitiken und -programmen ermöglicht. Damit zu erzielende Effekte sind beispielsweise eine verbesserte Existenzgrundlage der Haushalte vor Ort, eine regionale Verbesserung der Umweltbedingungen sowie überregionale Synergieeffekte.
Projektleitung
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ
Dr. Kathleen Hermans
Tel.: 0341 235-4754
E-Mail: kathleen.hermans@ufz.de
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