MOPM - Untersuchungen zu Auswirkungen und Risiken von Massenvermehrungen des Eichenprozessionsspinners für ein angepasstes Forstmanagement sowie Gesundheitsvorkehrungen in urbanen und nicht urbanen europäischen Eichenbeständen (Quercus spec. L)
Der globale Klimawandel begünstigt das Auftreten von Insektenkalamitäten durch sich ändernde Populationsdynamiken (Reproduktionszyklen) von einheimischen, als auch über die natürliche Einwanderung von thermophilen Schädlingen (FAO, 2009). Damit verbunden ist ein dramatischer Anstieg von Insektenmassenvermehrung sowohl invasiver als auch einheimischer Insektenarten zu verzeichnen, was zu weiträumigen Zerstörungen funktionaler Natur- und Wirtschaftswälder führt. Vor diesem Hintergrund jedoch fehlt bis zum heutigen Tag ein pro-aktives Risiko-Managementsystem auf Landschaftsebene, welches Vorhersageparameter (Frühwarnsysteme) hinsichtlich Insektenkalamitäten beinhaltet.
Gegenwärtige Managementstrategien beinhalten meist reaktive, statt pro-aktive Maßnahmen. Um jedoch eine Sicherstellung der ökosystemaren Funktionen, sowie der Gesundheit von Menschen und auch Nutztieren gewährleisten zu können, ist ein für gefährdete Gebiete erfolgreiches pro-aktives Management bezüglich Massenvermehrung von Insekten dringend erforderlich.
Dieses Projekt beschäftigt sich mit einem des derzeit gefährlichsten Schädlings in Europa, dem Eichenprozessionsspinner (EPS) (Thaumetopoea processionea L.), der nicht nur Eichenwälder und derren Funktion als Kohlenstoffsenke gefährdet, sondern auch für den Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellt.
Das Projekt beinhaltet folgende Aktivitäten: 1. Identifikation von Risikogebieten (Vorhersageparameter) auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen in städtischen/nicht-städtischen Wäldern basierend auf retrospektiver Datenanalyse. 2. Quantifizierung und Modellierung von Treibhausgasemissionen (THG), als auch Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) während aktueller Massenvermehrungen des Eichenprozessionsspinners.
Projektziele
Ziel dieses Projektes ist es, Landnutzungsoptionen zu entwickeln, die Massenausbrüche des Eichenprozessionsspinners vermeiden helfen und Gesundheitsschutzstrategien über eine computergestützte Frühwarninternetplattform umzusetzen.
Wichtige Praxispartner sind Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF), Landesbetrieb Wald und Holz (LWH) Nordrhein-Westfalen und das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE).
Projektleitung
Barbara Spruch
Georg-August-Universität Göttingen
Büsgenweg 2
37077 Göttingen
Tel.: +49 551 3920 501
E-Mail: bspruch@gwdg.de
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