GreenEquityHEALTH - Interaktion und Auswirkung von Umwelt und Gesundheit in Städten - Gesundheit und Wohlbefinden im Kontext globaler Herausforderungen

Städte stehen im Fokus von globalen Veränderungen. Klimawandel, Urbanisierung und demographischer Wandel stellen Stadtbewohner und Stadtplanungen bereits heute vor eine Reihe von neuen Herausforderungen.

Extremereignisse wie Hitzewellen gehen mit einer erhöhten Sterberate und überdurchschnittlich häufiger auftretenden Herz-Kreislauf-Krankheiten einher. Luftverschmutzungen durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in Städten verursachen schwerwiegende Gesundheitsprobleme bei Kindern und älteren Menschen. Urbane Grünflächen haben hier das Potenzial, Hitzewellen und Luftverschmutzung in Städten abzumildern und dadurch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Stadtbewohner zu verbessern. Stadtbäume kühlen die Umgebungstemperatur durch Schattenwirkung und Evapotranspiration. Parks und Stadtwälder ermöglichen Erholung und physische Aktivität. Zahlreiche Veröffentlichungen verweisen auf diese positiven Effekte von urbanen Grünflächen. Oft fokussieren diese Studien allgemeine Bevölkerungsgruppe und beziehen sich nicht explizit auf Kinder und ältere Personen als dezidiert vulnerable Gruppen. Die wenigen existierenden Studien mit Bezug auf vulnerable Gruppen können einen generell positiven Trend hinsichtlich des Effekts von Grün auf die Gesundheit nachweisen. Jedoch sind diese Ergebnisse sehr oft kontextabhängig und beeinflusst von sozio-ökonomischen Faktoren.

Projektziele
Die Nachwuchsgruppe „Environmental-health Interactions in Cities [GreenEquityHEALTH] – Challenges for Human Well-being under Global Changes“ wird quantifiziertes Wissen bereitstellen, das zeigt, wie genau urbane Grünflächen tatsächlich zur Abmilderung von globalen Herausforderungen beitragen. Sensorbasierte Feldmessungen und Analysen von Fernerkundungsdaten werden helfen, Auswirkungen von Hitze und Luftverschmutzung auf Pflanzeneigenschaften zu analysieren und auszuwerten. Gesundheitsmessungen und Befragungen zur wahrgenommenen Gesundheit von Parkbesuchern geben parallel dazu Aufschluss über die tatsächlichen Gesundheitseffekte. Untersuchungen werden an konkreten Fallstudiengebieten in Leipzig und Berlin durchgeführt. Im Fokus stehen dabei historisch gewachsene Parks sowie neu entwickelte bzw. sich noch im Entwicklungsstadium befindliche Grünflächen, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen oder Umwidmung von Brachflächen stattfinden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Umweltgerechtigkeit. Es wird untersucht, welche Personengruppen von durch die Grünflächen bereitgestellten Ökosystemleistungen profitieren, und ob es hier Ungleichverteilungen hinsichtlich bestimmter räumlicher aber auch demographischer oder sozioökonomischer Faktoren gibt.

Projektleitung

Prof. Dr. Nadja Kabisch
Institut für Physische Geographie und Landschaftsökologie
Leibniz Universität Hannover
Schneiderberg 50, 30167 Hannover

Tel.: +49 511 762 3591
E-Mail: nadja.kabisch@phygeo.uni-hannover.de 

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