CLIMADEMIC aus der BMBF-Fördermaßnahme „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit“ erforscht klimabedingte Gefährdungen, wie Pandemien, für die menschliche Gesundheit der Zukunft

Wie wirken sich klimabedingte Risikofaktoren auf zukünftige Pandemien aus? Die Nachwuchsgruppe CLIMADEMIC untersucht, auf welche globalen Gesundheitsgefahren sich die Menschen unter anderem durch den Klimawandel einstellen müssen.

Die fortschreitende Globalisierung und der umfassende Einfluss der Menschheit auf das Klima, die Ökosysteme und die Tierwelt der Erde zeigen bereits heute negative Folgen für die gesellschaftliche Gesundheit. Dazu gehören zunehmende, hitzebedingte Todesfälle, die Ausbreitung antimikrobieller Resistenzen in der Umwelt und klimabedingte Verschiebungen der Lebensräume von Wildtieren, die Krankheiten auf Menschen übertragen, sogenannte Zoonosen. In Kombination führen diese Veränderungen zu vielschichtigen und sich potenziell selbstverstärkenden Erkrankungsdynamiken mit völlig neuen Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit der Zukunft. Das Ziel des Forschungsvorhabens CLIMADEMIC (Deriving Governing Laws for Pandemic Dynamics in the Earth's changing Climate) ist es, Kopplungsmechanismen zwischen dem sich wandelnden Klima und Pandemiedynamiken zu finden, zu systematisieren und vorherzusagen. Hinter diesem Vorhaben stehen zwei Kernfragen:

  • Welche Zusammenhänge und Wechselwirkungen bestehen zwischen dem anthropogen verursachten Klimawandel und der öffentlichen Gesundheit?
  • Wie lassen sich klimabedingte Risikofaktoren für die Entstehung und Ausbreitung von Krankheiten feststellen und Resilienz-Maßnahmen gegen diese Faktoren entwickeln?

Hierfür werden neueste Klimadaten und -modelle mit Ergebnissen der Infektionsbiologie, Krankheitsdynamik und Bioinformatik verbunden. Maschinelles Lernen und Methoden der kausalen Inferenz (Ursache-Wirkungs-Beziehung) werden angewandt, um möglichst ganzheitliche Analysewerkzeuge zu entwickeln, welche die verfügbaren Datenströme abbilden und dynamische Prozesse erlernen können.

Diese interdisziplinären Werkzeuge werden anschließend dazu genutzt, Risikoabschätzungen zukünftiger pandemischer Dynamiken zu erarbeiten, die auf den Klimaprojektionen des Weltklimarats (IPCC) basieren. Somit soll die Nachwuchsgruppe zu einem neuen Verständnis und zu neuer Resilienz gegenüber klimabedingten Gesundheitsgefahren beitragen.

Das BMBF fördert CLIMADEMIC von 2023 bis 2028 mit 1,8 Millionen Euro.

Projektleitung:
Dr. Christopher Irrgang
Robert Koch Institut, Zentrum für künstliche Intelligenz in der Public Health-Forschung
Ludwig-Witthöft-Straße 14
15745 Wildau

Tel.: 030 18754 0
E-Mail: IrrgangC@rki.de

Projektpartner:
Helmholtz Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ)

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