Das Projekt HI-CliF aus der BMBF-Fördermaßnahme „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit“ forscht zu gesundheitlichen Folgen von Hochwasserereignissen

Die Nachwuchsgruppe HI-CliF untersucht die Auswirkungen von Hochwasserereignissen auf die menschliche Gesundheit im Kontext des Klimawandels und der wachsenden Urbanisierung und leitet daraus nachhaltige Klima-Anpassungspfade ab.

Durch den Klimawandel sind weltweit mehr Menschen von Hochwasser betroffen als von jeder anderen Naturgefahr. Es wird erwartet, dass die negativen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit und das psychosoziale Wohlbefinden der Bevölkerung aufgrund des Klimawandels und der raschen Urbanisierung zunehmen werden. Zwar werden infrastrukturelle Verbesserungen und eine Erhöhung des baulichen Hochwasserschutzniveaus bereits realisiert, die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden werden jedoch in Risikobewertungen weniger berücksichtigt. Diese sind schwer zu quantifizieren. Derzeit fehlt es noch an einem Verständnis des Systems Hochwasser-Mensch-Gesundheit, welches aber Voraussetzung für die Entwicklung von sozialverträglichen Anpassungspfaden und somit für die Sensibilisierung und Stärkung der Bevölkerung und deren Resilienz ist.

Die Nachwuchsgruppe HI-CliF (Understanding and modelling the Health Impacts under future Climate and socio-economic drivers of the Flood Risk System), auf Deutsch „Modellierung der Auswirkungen von Hochwasser auf die menschliche Gesundheit" entwickelt ein Modell zur Quantifizierung des Hochwasserrisikos. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Auswirkungen für Gesundheit und Wohlbefinden. Das Ziel von HI-CliF ist es, das Verständnis des Systems Hochwasser-Mensch-Gesundheit zu verbessern. Unter Berücksichtigung künftiger klimatischer und sozioökonomischer Veränderungen werden Anpassungspfade entwickelt, die das Hochwasserrisiko für die menschliche Gesundheit verringern.

Das Projekt basiert auf verschiedenen Fallstudien aus Deutschland und Vietnam, beispielsweise der Elbe- und Ahrtalflut 2013 und 2021, sowie der Saigonflut 2019, anhand derer die Wirksamkeit potenzieller Anpassungsstrategien bewertet wird. Ein verbessertes Verständnis und bessere Modellierungsmöglichkeiten des Systems Hochwasser-Mensch-Gesundheit werden künftige Risiken und deren Ausmaß verringern helfen und somit zur Erreichung der wichtigsten Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen beitragen.

Das BMBF fördert Hi-CliF von 2023 bis 2028 mit 2,1 Millionen Euro.

Projektleitung:
Dr. Nivedita Sairam
Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Telegrafenberg
14407 Potsdam

Tel: +49 331 288-287860
E-Mail: nivedita.sairam@gfz-potsdam.de

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