BONUS: Forschungs- und Entwicklungsprogramm für den Ostseeraum
Im transnationalen Forschungs- und Entwicklungsprogramm für den Ostseeraum BONUS werden zwischenstaatliche europäische Forschungsaktivitäten in der Ostsee gebündelt. Die Mitgliedsländer wollen gemeinsam langfristige, strategische Prioritäten für die Meeresforschung und Technologieentwicklung im marinen Bereich in Europa festlegen und durch gezielte Maßnahmen gemeinsame Schwerpunkte in der weiteren wissenschaftlich-technischen Entwicklung setzen.
Ziel des BONUS-Programms ist die positive ökologische und wirtschaftliche Entwicklung des Ostseeraums, in dem Ressourcen und Güter nachhaltig genutzt werden. Das langfristige Management der Ostseeregion soll dabei auf umfassendem Wissen aus multidisziplinärer Forschung basieren.
Die "Strategic Research Agenda 2011-2017" skizziert fünf Themenschwerpunkte, zu denen Wissenschaftler im BONUS-Programm forschen:
- Verständnis von Struktur und Funktion des Ökosystems Ostsee
- Untersuchung der Wechselwirkungen der Ostsee mit Küstenregion und Einzugsgebieten (Küstenzonenmanagement)
- Nachhaltige Nutzung von marinen und küstennahen Gütern und Dienstleistungen im Ostseeraum
- Identifizierung von zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen in der Ostseeregion und Entwicklung von entsprechenden Lösungsansätzen
- Entwicklung und Erprobung innovativer in situ Fernerkundungstechniken sowie mariner und maritimer Informations- und Kommunikationsdienste für den Ostseeraum
Seit 2012 wurden fünf Ausschreibungen veröffentlicht, in deren Rahmen internationale Konsortien zu intakten Lebensräumen in der Ostsee (Viable Ecosystems, 2012), zu meerestechnischen Innovationen (Innovation 2012), zu Ökosystemdienstleistungen (Ecosystem Service, 2014) und zur "Blue Growth"-Strategie der Europäischen Union im Ostseeraum forschen (Blue Baltic, 2015).
Im August 2017 wurde die BONUS-Synthese Ausschreibung veröffentlicht, die zur Verknüpfung der vielfältigen Forschungsergebnisse der bisherigen Projekte konzipiert wurde. Neun Synthese-Projekte mit einer thematischen Spannbreite von ökologischen über raumplanerischen zu maritimen Themen und einer Laufzeit von 18 Monaten werden nun Zusammenfassungen und Evaluierungen bisheriger Projekte angehen, um durch einen zielgerichteten Transfer der Ergebnisse an die richtigen Nutzergruppen eine optimale Ausschöpfung aller eingesetzten Ressourcen zu ermöglichen.
Im November 2018 hat parallel zu den Synthese-Projekten die „Baltic and North Sea Coordination and Support Action" (BANOS CSA), gefördert innerhalb von Horizon 2020, ihre Arbeit aufgenommen. Im Rahmen der 30-monatigen Laufzeit werden hier europäische Förderorganisationen aus Belgien, Dänemark, Estland, Frankreich, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Schweden und Großbritannien den Grundstein für ein zukünftiges gemeinsames Forschungs- und Innovationsprogramm für Nord- und Ostsee legen.
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