Naturgefahren im Fokus: Internationale Fachkonferenz der Geophysik in Potsdam
Erdbeben, Erdbeobachtung und neue Messmethoden: Universität und Deutsches GeoForschungsZentrum erwarten in Potsdam mehr als 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur 77. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft.
Potsdam spielt dabei eine wichtige Rolle, die Stadt ist eines der Zentren der Seismologie und modernen Geophysik. Bereits im Jahr 1889 gelang hier weltweit erstmalig die Fernaufzeichnung eines Erdbebens in Japan, seitdem wird hier geophysikalische Forschung betrieben. Zum insgesamt dritten Mal findet die Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. (DGG) in der Brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam statt. Die diesjährige Tagung vom 27.-30. März 2017 wird auf dem Campus Griebnitzsee ausgerichtet. In ihren Schwerpunktthemen spiegelt sich auch das wissen-schaftliche Profil der beiden Ausrichter, Universität Potsdam und Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, wider. Hierbei geht es neben oberflächennaher Geophysik um aktuelle instrumentelle und methodische Entwicklungen zur globalen Erdbeobachtung und um Naturgefahren, wie sie insbesondere durch Erdbeben, Vulkane und Erdrutsche ausgelöst werden.
Zur Tagung werden mehr 600 Teilnehmende aus dem In- und Ausland erwartet, darunter ein Drittel Studierende. Die Universität Potsdam mit ihrem Institut für Erd- und Umweltwissenschaften und seinen Geophysikprofessuren sowie das GFZ auf dem Telegrafenberg mit einem sehr starken Department Geophysik haben national und international eine große Anziehungskraft. Darüber hinaus verfügt die Region mit der Plattform „Geo.X, in dem neun geowissenschaftliche Einrichtungen in Berlin und Potsdam kooperieren, über ein exzellentes Netzwerk für Forscherinnen und Forscher.
„Insbesondere für Nachwuchs¬wissenschaftlerinnen und –wissenschaftler bietet die Jahrestagung der DGG in Potsdam eine sehr gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und wissenschaftliche Ergebnisse einer breiten Fachgemeinde zu präsentieren, sagt Tagungsleiter Professor Michael Weber, derzeit auch Präsident der DGG. „Gleichzeitig richtet sich die Tagung auch an die Öffentlichkeit. Der traditionelle öffentliche Abendvortrag der DGG zu einem Thema von allgemeinem Interesse wird diesmal im Potsdam-Museum im Zentrum der Stadt angeboten. Dort wird am 29. März 2017 um 20:00 Uhr Dr. Thomas Braun vom nationalen italienischen geophysikalischen Institut (INGV) in Arezzo über neue Erkenntnisse zur aktuellen Erdbebenserie in Mittelitalien berichten. Das wissenschaftliche Programm der DGG-Jahrestagung beginnt bereits am Montag, den 27. März 2017 um 10:00 Uhr, wird begleitet von der Eröffnungsveranstaltung mit Ehrun¬gen ab 16:00 Uhr sowie der daran anschließenden Eröffnung der Firmenausstellung.
Im Anschluss an die diesjährige DGG-Jahrestagung wird am Freitag, den 31. März 2017 ein gemeinsamer internationaler Workshop der DGG und der European Association of Geoscientists and Engineers (EAGE) zum Thema Fibre Optic Technology in Geophysics stattfinden. Während des Workshops werden aktuelle Vorträge zu innovativen Sensoren und Messtechniken präsentiert. Hierfür ist eine gesonderte Anmeldung erforderlich.
Gerne vermitteln wir auf Anfrage Interviews mit Vortragenden zu den Schwerpunktthemen der Tagung.
Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) wurde 1922 von einer Gruppe von Wissenschaftlern um den Seismologen Emil Wiechert in Leipzig gegründet. Sie hat heute rund 1200 Mitglieder in über 30 Ländern weltweit. Amtierender Präsident der DGG ist der Potsdamer Geophysiker Michael Weber (GFZ und Universität Potsdam). Seit 1998 unterhält die DGG ihre Geschäftsstelle am GFZ.