Neue Infrastruktur für die Transformation - Ergebnisse des Forschungsprojekts „Wohlstands-Transformation Wuppertal vorgestellt
Über drei Jahre erforschten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Zentrums für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (TransZent) und des Wuppertal Instituts, wie die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft in Wuppertal gelingen kann. Jetzt stellten sie die Projektergebnisse vor.
Transformative Wissenschaft findet beispielsweise in Reallaboren und an Orten statt, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern Probleme definieren, nach Lösungen suchen und diese gemeinsam umsetzen und bewerten.
„Wir wissen angesichts der globalen Herausforderungen, dass Wissenschaft eine zentrale Rolle bei der Transformation hin zur Nachhaltigkeit spielen muss – manchmal auch als treibende Kraft. Hier in Wuppertal können wir das vor Ort ausprobieren und damit hoffentlich auch die Stadt mit all ihrer historischen Transformationserfahrung nach vorne bringen, sagt Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts.
Vielfältige Beiträge zur Stadtentwicklung
Die Forschenden des Projekts waren in ganz Wuppertal aktiv und initiierten, unterstützten und forschten gemeinsam mit Praxispartnerinnen und -partnern zum Wandel in Wuppertal: Für die durch den „Aufbruch am Arrenberg e. V. initiierten Maßnahmen im Ernährungsbereich entwickelten sie eine übergreifende, zusammenhängende Ernährungsstrategie für Wuppertal. Im Mirker Quartier unterstützten die Forschenden die Austauschplattforum „Forum:Mirke und eine Gruppe zur Entwicklung und Betreuung von Forschungsarbeiten im Quartier Mirke. In Wichlinghausen und Oberbarmen wurde die Initiative „Haushüten gemeinsam mit der Wuppertaler Quartierentwicklungs GmbH sowie engagierten Bürgerinnen und Bürgern gegründet.
Auch wurde „WupPortal ins Leben gerufen, eine Online-Plattform mit Angeboten für Zugewanderte, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Wuppertal im Mai 2018 online gehen soll. Schließlich erforschten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die B7-Sperrung begleitend und förderten den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel.
Sven Macdonald, Geschäftsführer der Wuppertaler Quartiersentwicklungsgesellschaft GmbH (WQG), sagt dazu: „Mit dem Projekt ‚Haushüten' haben wir eine ganz neue Form ausprobiert, mit dem Leerstand in Oberbarmen und Wichlinghausen umzugehen und die Wissenschaft hat das Ganze nicht nur analysiert, sondern gemeinsam mit uns angestoßen und umgesetzt.
Neue Infrastruktur entstanden
Das TransZent und das Wuppertal Institut legten gemeinsam mit vielen weiteren Akteurinnen und Akteuren mit dem WTW-Projekt das Fundament für ein Transformationslabor in Wuppertal. Es entstanden Netzwerke, Methoden und Projekte, die die Infrastruktur für transformative Forschung weiter entwickeln sollen – dazu gehören beispielsweise auch der Transformationsstammtisch und die Gremienarbeit in den Quartieren.
„Als wir hier vor drei Jahren angefangen haben, war der Begriff der Transformation in der Stadt kaum bekannt. Mittlerweile haben wir ein Netzwerk und weitere Projekte unter dem Titel ‚Transformationsstadt' nach vorne gebracht. Nun wird an vielen Orten Wuppertals über Transformation und Wandel in dem Bewusstsein ‚Wir gestalten unsere Zukunft' diskutiert, sagt Prof. Dr. Maria Behrens, Leiterin des Zentrums für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit.
Das Projekt „Wohlstands-Transformation Wuppertal ist eines von 30 Forschungsprojekten, die einen Beitrag zu „Nachhaltigem Wirtschaften leisten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert damit die Entwicklung von Perspektiven für eine ökologisch verträgliche, sozial inklusive und wettbewerbsfähige Wirtschaft. Dafür stellt das BMBF in der Sozial-ökologischen Forschung rund 31 Millionen Euro bereit. Sie ist Teil der Leitinitiative Green Economy im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA).