Neue regionale Klimaprojektionen für die Anpassung an den Klimawandel in Deutschland: Start des Projekts „UDAG“
Wie können wir uns in Deutschland an die Folgen des Klimawandels anpassen? Regionale Klimaprojektionen liefern die Basis für Aussagen über das künftige Klima. Das vom BMBF bis 2026 geförderte Projekt UDAG stellt diese Daten bereit.
Der Weltklimarat IPCC stellte in seinem letzten Sachstandsbericht fest: Der Klimawandel ist weltweit in allen Regionen nachweisbar. Auch zeigt der IPCC Möglichkeiten auf, wie die Menschheit den Klimawandel und seine Risiken mindern sowie sich an unvermeidbare Folgen und Schäden anpassen kann. Die Schlussfolgerungen des IPCC basieren auf unterschiedlichen Szenarien, die Forschende mit Hilfe globaler Klimamodelle erstellt haben. Um Aussagen über das künftige Klima in Deutschland und Europa treffen zu können, werden die Daten des IPCC genutzt und in regionalen Klimamodellen verarbeitet, da globale Modelle mit zu grober Auflösung rechnen. Genau hier setzt das neu gestartete Projekt „UDAG – Updating the data basis for adaptation to climate change in Germany" (übersetzt: „Aktualisierung der Datengrundlage für die Anpassung an den Klimawandel in Deutschland") an, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Zeitraum von 2023-2026 mit insgesamt rund drei Millionen Euro gefördert wird. Das Ziel von UDAG ist es, für Deutschland und Europa neue regionale Klimaprojektionen zu berechnen. Sie bilden nachfolgend die Ausgangslage für Klimaanpassungsstrategien.
„Downscaling" von globalen Daten für Klimaanpassung in Deutschland und Europa
Insgesamt fünf Institutionen haben sich bei UDAG für das gemeinsame Projekt unter der Leitung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vereint: Karlsruher Institut für Technologie, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Helmholtz-Zentrum Hereon und Deutsches Klimarechenzentrum. Dr. Barbara Früh (DWD, Gesamtkoordinatorin) erklärte zum Start des Projekts: „Mit dem Prinzip des sogenannten ‚Downscalings' – also Herunterskalieren – können wir die Ergebnisse der globalen Modelle als Ausgangsbasis für regionale Berechnung nutzen. Die globalen Modelle haben derzeit eine Gitterweite von etwa 80 bis 100 Kilometern. Diese Auflösung ist nicht ausreichend, um Aussagen für die unterschiedlichen Regionen Deutschlands zu treffen. Deshalb ermöglichen wir mit dem neuesten Regionalmodell ICON-CLM Berechnungen der Klimaprojektionen für Deutschland – aber auch für weite Teile Europas –, die auf einer Gitterweite von 12 und teilweise 3 Kilometern rechnen, um auch für kleinräumige Bereiche, wie etwa Flusstäler bessere Aussagen treffen zu können. Strategien, wie wir dem Klimawandel begegnen, können damit viel genauer entwickelt und regional spezifisch angepasst werden."