Neue Wege für nachhaltige Mobilität: Kick-off zur dritten Phase der MobilitätsWerkStadt 2025
Nachhaltige Mobilitätslösungen sind essenziell, um Städte lebenswerter zu gestalten und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Doch wie lassen sich solche Lösungen langfristig in Verwaltung, Politik und Gesellschaft verankern und wie können sie auf andere Kommunen übertragen werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die dritte Phase der BMBF-Fördermaßnahme MobilitätsWerkStadt 2025, deren Kick-Off am 21. Januar 2025 stattfand. Elf Projekte, die ihre erprobten nachhaltigen Mobilitätsmaßnahmen zum Transfer bereitstellen, kamen mit ausgewählten Transferkommunen, die von den Erfahrungen profitieren und vergleichbare Maßnahmen umsetzen möchten, virtuell zusammen. Diskutiert wurden Strategien zur Verstetigung und zum Transfer der Maßnahmen. Erfahren Sie hier mehr über die geplanten Aktivitäten in der neuen Förderphase.

Erfolgreiche Mobilitätsmaßnahmen – auf der Suche nach Antworten auf Herausforderungen!
Für den Erfolg von nachhaltigen Mobilitätsmaßnahmen spielen insbesondere die institutionelle Einbettung, finanzielle Absicherung und politische Unterstützung eine zentrale Rolle. Die rund 40 Teilnehmenden tauschten sich über zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze für die Verstetigung nachhaltiger Mobilitätsmaßnahmen aus. Wesentliche Punkte waren:
• Institutionelle Verankerung: Wie können neue Mobilitätsangebote dauerhaft in bestehende Strukturen integriert werden? Das Beispiel des On-Demand Verkehrs in der Region Hannover zeigt, dass eine zentrale Aufgabenträgerschaft für den ÖPNV förderlich für die Integration neuer Mobilitätsangebote sein kann.
• Personal und Wissenstransfer: Projekte müssen auch bei Personalwechseln kontinuierlich weitergeführt werden. Das erfordert Strategien und Formate zur Wissenssicherung und breiter aufgestellte Teams. Verschiedene Kommunen konnten bereits das Mobilitätsmanagement nachhaltig in der Verwaltung verankern, wie z.B. in Hamburg bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende.
• Finanzierung: Langfristige Finanzierungsmöglichkeiten über die Projektlaufzeit hinaus sind oft schwierig. Tarifliche Integrationen oder institutionelle Förderungen könnten Lösungen bieten.
• Gesellschaftliche Akzeptanz: Um neue Mobilitätsangebote erfolgreich umzusetzen, muss eine breite Akzeptanz geschaffen werden. Hierfür ist es notwendig, verschiedene Zielgruppen frühzeitig einzubinden mit passenden Formaten.
• Frühzeitige Einbindung politischer Entscheidungsträger auf kommunaler und regionaler Ebene: Ein gelungenes Beispiel ist das verkehrliche Leitbild der Stadt Oberursel im Taunus beschlossen von der Stadtverordnetenversammlung Dieses wurde in verschiedenen Beteiligungsformaten zusammen mit der Öffentlichkeit im Projekt pimoo (Plattform für integrierte Mobilität Oberursel) entwickelt.
Welche Transferstrategien verfolgen die Projekte?
Erfolgreicher Transfer in andere Kommunen – Wie kann das gelingen?
Der Wissenstransfer zwischen Kommunen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. In der Diskussion wurden mögliche Herausforderungen und Erfolgsfaktoren diskutiert, die einen Einfluss auf die Übertragung von Maßnahmen auf andere Städte haben können. Die Teilnehmenden der Kick-off Veranstaltung arbeiteten wichtige Aspekte für den Transfer zwischen Kommunen heraus:
• Erfolgreiche Transferstrategien nutzen: Welche Modelle haben sich bereits bewährt, und welche Erfahrungen lassen sich auf neue Kontexte übertragen?
• Institutionelle Unterstützung in den Transferkommunen: Gibt es geeignete Anknüpfungspunkte in der Verwaltung oder kommunale Akteure, die den Transfer erleichtern?
• Bürokratische Hürden überwinden: Personalmangel und hohe bürokratische Anforderungen können Transferprozesse erschweren – wie können sie effizient gestaltet werden?
Die Projekterfahrungen legen nahe, dass diese Faktoren einen Transfer begünstigen::
• positive Erfahrungen mit der Verstetigung von Maßnahmen vor Ort,
• Bildung starker Netzwerke unabhängig von einzelnen Personen,
• mehrere übertragbare kleinere Bausteine
• Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Maßnahmen beim Transfer,
• geringe Kosten bei hinreichender Begleitung und Beratung der Transferkommunen.
Neues und Bewährtes in der dritten Phase
Zusätzlich sind für 2025 zwei Vor-Ort-Workshops geplant, die sowohl den inhaltlichen Austausch zu Themen wie Transferstrategien, Planungsbeschleunigung und Governance als auch die direkte Besichtigung von Mobilitätsprojekten ermöglichen.
Ein weiterer Schwerpunkt bleibt die Evaluation der Projekte. Die Begleitforschung wird weiterhin mit Methoden der Wirkungs- und Prozessevaluation arbeiten, um die erzielten Effekte – etwa die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs, Veränderungen in der Flächennutzung und die gesellschaftliche sowie politische Akzeptanz – zu messen. Im Frühsommer 2025 findet eine letzte Erhebungsrunde statt.
Zur forschungspolitischen Bedeutung der dritten Förderphase
Die dritte Phase von MobilitätsWerkStadt 2025 ist ein entscheidender Schritt im Bereich der urbanen Mobilität, innovative Mobilitätsmaßnahmen nachhaltig zu integrieren und zu verbreiten. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass eine erfolgreiche Verstetigung langfristige Strategien, institutionelle Unterstützung und politische sowie gesellschaftliche Akzeptanz erfordert.
Die kommenden Jahre werden zeigen, inwieweit sich die entwickelten Maßnahmen nicht nur in den bestehenden geförderten Kommunen etablieren, sondern auch erfolgreich auf weitere Städte übertragen lassen. Ein systematischer und praxisorientierter Wissenstransfer bleibt dabei der Schlüssel zum Erfolg.