Neues Miteinander für lebenswerte Kommunen

In der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ haben Forschungsteams vielfältige Ansätze entwickelt, die Auswirkungen des demografischen Wandels zu gestalten und damit Kommunen in ganz Deutschland zukunftsfähig zu machen. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor.

Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land: Der Schlüssel liegt in der nachhaltigen Entwicklung von Kommunen. Auf der BMBF-Fachkonferenz „Kommunen innovativ“ in Halle (Saale) präsentieren 30 Forschungsteams am 11. und 12. September konkrete Lösungen für zukunftsfähige Städte und Gemeinden. Gemeinsam gestalteten und gestalten Forschende unterschiedlicher Disziplinen, kommunale Entscheiderinnen und Entscheider und Bürgerinnen und Bürger die Zukunft ihrer Kommunen, u.a. mit neuen Mobilitätskonzepten für den ländlichen Raum; flächenschonender Entwicklung ihrer Ortszentren bzw. von Stadtquartieren für viele Kulturen und Generationen. Die Forschungen laufen noch bis Sommer 2020, zehn der Projekte sind bereits beendet.

Im Projekt „CoProGrün“ beispielsweise belebten Kommunen, Bürgerinnen und Bürger und Forschende nordrhein-westfälische Grünflächen wieder – als wesentliche Bestandteile lebenswerter, klimaangepasster Städte. Das Spektrum ihrer Kooperation reicht von einer Route der Agrarkultur durch Stadt und Land, der Pflege von Flächen durch gefährdete Nutztierrassen bis zu Gemeinschaftsgärten und Gastronomie.

Im Projekt „Wat Nu?“ entwarfen vier Gemeinden im Weltnaturerbe „Niedersächsisches Wattenmeer“ Perspektiven, wie sie für Einheimische und Touristen gleichermaßen attraktiv bleiben. Bevölkerung, Verwaltung, Politik und Wissenschaft erstellten Lösungen für Mobilität und Nahversorgung. So will beispielsweise eine Mobilitätsinitiative künftig für guten Nahverkehr in der Region sorgen.

In den Projekten „JuMo Westküste“ und „Kleinstadt_gestalten“ drehte sich alles um die junge Generation der Einwohnerschaft. Ein Praktikumsnetzwerk von „JuMo Westküste“ hilft künftig Schulabgängerinnen und Schulabgängern an der Westküste Schleswig-Holsteins, ihren Berufseinstieg vor Ort zu finden – statt abzuwandern. Eine Win-Win-Situation für die Jugendlichen und die einheimische Wirtschaft gleichermaßen. In „Kleinstadt_gestalten“ setzten Jugendliche und ZuwanderInnen der Stadt Weißwasser in der Oberlausitz bürgerschaftliche Projekte um. Sie schufen sich mit Unterstützung der Kommune dauerhafte Möglichkeitsräume für Arbeiten zur freiwilligen kommunalen Daseinsvorsorge.

Wie künftig Ortszentren lebenswerter gestaltet werden können, thematisierten „Ortsinnenentwicklung“ und „Aktivs“. 17 hessische Gemeinden des Wetteraukreises erarbeiteten in „Ortsinnenentwicklung“ gemeinsam mit Geografinnen und Geografen dafür eine Regionalstrategie für Wohnen, Wirtschaft, Verkehr und soziales Miteinander. Ehrenamtliche Dorfentwickler sorgen nach Projektende für die weitere Umsetzung. Visionen und Belebungsprojekte für die Ortsentwicklung von drei südhessischen Kommunen hat das Forschungsteam von „AktVis“ entworfen. Diese Innenentwicklungsprojekte initiierten Bürgerschaft, Politik und Verwaltung gemeinsam, u.a. mithilfe einer neuen 3D-Visualisierung.

 Auf der „Kommunen innovativ“-Fachkonferenz werden diese und alle weiteren Forschungs- und Praxisergebnisse von „Kommunen innovativ“ vorgestellt und diskutiert. Die Fragen nach einem „Neuen Miteinander“, „Neuen Strukturen“ und „Neuem Wissen“ setzen dabei den inhaltlichen Rahmen für die Teilnehmenden.