Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf (RiSKWa)
Bekanntmachung des Bundesministerium für Bildung und Forschung von Richtlinien zur Förderung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ im Rahmen des Förderprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen
Wasser in ausreichender Menge und Qualität ist eine essentielle Lebensgrundlage. Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Trinkwasserversorgung stellt deshalb eine der großen Herausforderungen der Zukunft dar. Neben Schadstoffen und Krankheitserregern belasten auch in Deutschland klimatische und demografische Veränderungen in Abhängigkeit der regionalen Ausprägung die Wasserqualität. Es ist daher erforderlich, dass gerade in unserer komplexen und hoch dynamischen Gesellschaft diese vielfältigen, absehbar zunehmenden Risiken für die Wasserqualität erkannt und neu bewertet werden.
Was heute als Risiko angesehen wird, mag vor wenigen Jahren oft noch als unbedeutend gegolten haben oder war völlig unbekannt. Neue und bereits bekannte Stoffe und Krankheitserreger werden mit einer hochsensitiven Analytik in immer geringeren Konzentrationen nachgewiesen, eine Aussage zur Toxikologie und Bewertung dieser Stoffe und Erreger ist jedoch damit noch nicht möglich.
Seit einigen Jahren werden neben den prioritären Schadstoffen und Verbindungen wie PCBs oder Dioxine auch viele neuere Stoffe mit Umweltrelevanz in Kläranlagenabläufen und Fließgewässern nachgewiesen. Es handelt sich dabei um Arzneimittel, Hormone, Sonnenschutzmittel, Waschmittelinhaltsstoffe wie Komplexbildner, Tenside oder auch Flammschutzmittel aus unterschiedlichsten Bedarfsgegenständen und nicht zuletzt Nanopartikel aller Art. Sie werden unter der Bezeichnung „Anthropogene Spurenstoffe“ bzw. „Xenobiotika“ zusammengefasst. Prinzipiell ist damit zu rechnen, dass weitere Stoffe gefunden werden, die bislang der analytischen Erfassung entgangen sind und noch nicht hinsichtlich ihrer Gesundheits- oder Umweltrelevanz bewertet werden können. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass viele von ihnen schlecht abbaubar sind und ein hohes Bioakkumulationspotential aufweisen. Durch die klassischen Verfahren der Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung werden sie in den gefundenen Konzentrationen kaum eliminiert, so dass sie nahezu ungehindert in das Trinkwasser gelangen können.
Eine ähnliche Situation besteht bei Krankheitserregern. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden „emerging pathogens“ in der Umwelt und im Trinkwasser entdeckt, die zu Krankheitsausbrüchen oder sporadischen Infektionen mit erheblicher epidemiologischer Bedeutung führten und mit den klassischen Strategien der Trinkwasserhygiene kaum zu kontrollieren waren. Auch das Muster des Auftretens bekannter Krankheitserreger (z.B. Cryptosporidien, Giardia, Noroviren) verändert sich sowohl durch den Wandel des Klimas als auch der demografischen Verhältnisse. Die zunehmende Anwendung molekularbiologischer Methoden spielt hier eine wichtige Rolle, um das Auftreten und die Dynamik solcher Erreger zu erfassen und zu verstehen und unter Kontrolle zu bringen.
Gerade diese Vielfalt der anthropogenen Spurenstoffe und der neuen Krankheitserreger erweist sich sowohl in Hinblick auf die Bewertung als auch Elimination als große Herausforderung. Sie erfordert im Vergleich zur Betrachtung bzw. Behandlung von einzelnen Stoffgruppen mehr denn je einen integrativen und vorausschauenden Ansatz. Dieser Ansatz muss auch eine sinnvolle Einordnung der Relevanz solcher Befunde für Ökosysteme und den Menschen. und die daraus abzuleitenden Konsequenzen erlauben. Dies ist nur durch ein effektives Risikomanagement möglich. Untrennbar damit verbunden sind die Kommunikation der Ergebnisse mit Entscheidungsträgern und eine verantwortungsvolle Unterrichtung der Bevölkerung, gegebenenfalls auch mit konkreten Handlungsanweisungen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Was heute als Risiko angesehen wird, mag vor wenigen Jahren oft noch als unbedeutend gegolten haben oder war völlig unbekannt. Neue und bereits bekannte Stoffe und Krankheitserreger werden mit einer hochsensitiven Analytik in immer geringeren Konzentrationen nachgewiesen, eine Aussage zur Toxikologie und Bewertung dieser Stoffe und Erreger ist jedoch damit noch nicht möglich.
Seit einigen Jahren werden neben den prioritären Schadstoffen und Verbindungen wie PCBs oder Dioxine auch viele neuere Stoffe mit Umweltrelevanz in Kläranlagenabläufen und Fließgewässern nachgewiesen. Es handelt sich dabei um Arzneimittel, Hormone, Sonnenschutzmittel, Waschmittelinhaltsstoffe wie Komplexbildner, Tenside oder auch Flammschutzmittel aus unterschiedlichsten Bedarfsgegenständen und nicht zuletzt Nanopartikel aller Art. Sie werden unter der Bezeichnung „Anthropogene Spurenstoffe“ bzw. „Xenobiotika“ zusammengefasst. Prinzipiell ist damit zu rechnen, dass weitere Stoffe gefunden werden, die bislang der analytischen Erfassung entgangen sind und noch nicht hinsichtlich ihrer Gesundheits- oder Umweltrelevanz bewertet werden können. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass viele von ihnen schlecht abbaubar sind und ein hohes Bioakkumulationspotential aufweisen. Durch die klassischen Verfahren der Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung werden sie in den gefundenen Konzentrationen kaum eliminiert, so dass sie nahezu ungehindert in das Trinkwasser gelangen können.
Eine ähnliche Situation besteht bei Krankheitserregern. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden „emerging pathogens“ in der Umwelt und im Trinkwasser entdeckt, die zu Krankheitsausbrüchen oder sporadischen Infektionen mit erheblicher epidemiologischer Bedeutung führten und mit den klassischen Strategien der Trinkwasserhygiene kaum zu kontrollieren waren. Auch das Muster des Auftretens bekannter Krankheitserreger (z.B. Cryptosporidien, Giardia, Noroviren) verändert sich sowohl durch den Wandel des Klimas als auch der demografischen Verhältnisse. Die zunehmende Anwendung molekularbiologischer Methoden spielt hier eine wichtige Rolle, um das Auftreten und die Dynamik solcher Erreger zu erfassen und zu verstehen und unter Kontrolle zu bringen.
Gerade diese Vielfalt der anthropogenen Spurenstoffe und der neuen Krankheitserreger erweist sich sowohl in Hinblick auf die Bewertung als auch Elimination als große Herausforderung. Sie erfordert im Vergleich zur Betrachtung bzw. Behandlung von einzelnen Stoffgruppen mehr denn je einen integrativen und vorausschauenden Ansatz. Dieser Ansatz muss auch eine sinnvolle Einordnung der Relevanz solcher Befunde für Ökosysteme und den Menschen. und die daraus abzuleitenden Konsequenzen erlauben. Dies ist nur durch ein effektives Risikomanagement möglich. Untrennbar damit verbunden sind die Kommunikation der Ergebnisse mit Entscheidungsträgern und eine verantwortungsvolle Unterrichtung der Bevölkerung, gegebenenfalls auch mit konkreten Handlungsanweisungen.
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