Projekt SMARTilience entwickelt digitale Toolbox – für mehr Klimaresilienz in Kommunen

Am 17. und 18. Januar 2022 stellte das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt SMARTilience die neu entwickelte, digitale „Urban Governance Toolbox“ vor. Sie liefert kommunalen Entscheidungs- und Handlungstragenden Informationen zur Planung klimaresilienter Maßnahmen.

Wie lassen sich Klimaschutz und Klimaanpassung erfolgreich in eine nachhaltige Stadtplanung integrieren? Welche Lösungen gibt es, um Stadtentwicklungsvorhaben von Beginn an so zu gestalten, dass Städte und Kommunen klimaresilienter werden? Diesen Forschungsfragen widmeten sich etwa 50 Teilnehmende der kommunalen Verwaltung sowie der Forschung und Unternehmen im Rahmen der Online-Veranstaltung des Projekts SMARTilience am 17. und 18. Januar 2022. Im Fokus der Veranstaltung stand die Präsentation des neuen kommunalen Steuerungsmodells „Urban Governance Toolbox" – einer frei zugänglichen Online-Datenbank für Klimaanpassungsmaßnahmen für Städte und Kommunen, die das Projektteam in den vergangenen drei Jahren entwickelt hat und dabei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region" gefördert wird.

Die Toolbox umfasst sämtliche Prozessschritte der Planung, Umsetzung und Bewertung unterschiedlicher Maßnahmen zur Stärkung der Klimaresilienz einer Kommune – wie beispielsweise die Entwicklung eines Konzepts zur Identifikation und Adressierung hitzevulnerabler Gruppen oder die Erstellung einer Gefahrenkarte zu Starkregenereignissen. Als konkrete Umsetzungsmaßnahmen werden Best-Practice-Beispiele von bereits erfolgreich umgesetzten Maßnahmen wie etwa das Erstellen von Hochwasserschutzkonzepten oder von Hitzeaktionsplänen bereits mitgedacht und in einem nächsten Schritt fortlaufend in die Toolbox integriert. Damit unterstützt die „Urban Governance Toolbox" kommunale Entscheidungs- und Handlungstragende beim vorausschauenden Entwickeln, Umsetzen und Steuern klimaresilienter Maßnahmen.

In der im Januar 2022 abgeschlossenen Forschungs- und Entwicklungsphase von SMARTilience stand der Aufbau der „Urban Governance Toolbox" als ein integriertes Steuerungsmodell für Verwaltungen im Fokus des Projekts, um klimaresiliente Stadtentwicklungsmaßnahmen und deren Prozesse zu vermitteln. Parallel wurde das Steuerungsmodell in den Reallaboren Halle (Saale) und Mannheim angewandt und erprobt. Dort wurden weitere relevante Daten für Klimaschutz und Klimaanpassung generiert – unter anderem ein Solarkatastar, welches alle potenziell geeigneten Dachflächen zur Gewinnung von Solarenergie ausweist. Die dort gewonnenen Praxiserfahrungen und der intensive Wissensaustausch unter den Projektpartnern sowie mit externen Expertinnen und Experten flossen in die Weiterentwicklung des Toolbox-Prototypen ein.

Digitales Planspiel zeigt den Weg zu einer klimaresilienten Stadtentwicklung

Um den Teilnehmenden der SMARTilience-Veranstaltung die Toolbox auch in der Anwendung zu demonstrieren, kreierte das Projektteam ein digitales Planspiel für alle interessierten Kommunen. Hier widmeten sich die Teilnehmenden vor allem der Frage: Wie können Umsetzungsprozesse für Klimaschutz und Anpassung in Kommunen ausgestaltet werden? Auch diese – im Workshop neu gewonnenen – Einblicke und Ergebnisse werden sich in der „Urban Governance Toolbox" wiederfinden: Ab Februar startet das Projekt SMARTilience in die anschließende zweijährige Umsetzungsphase. Das Ziel dieser finalen Projektphase: die Toolbox zu operationalisieren und als universelles Tool zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen allen interessierten deutschen Kommunen zur Verfügung zu stellen.