Stark-Watzinger: Deutsch-australische Lieferkette für Grünen Wasserstoff ist ein wichtiger Schritt zu Klimaneutralität und mehr Unabhängigkeit
Mit dem Innovations- und Technologie-Inkubator HyGATE fördern Deutschland und Australien erstmals gemeinsam Projekte zum Aufbau einer deutsch-australischen Wertschöpfungskette
Heute startet die Fördermaßnahme „German-Australian Hydrogen Innovation and Technology Incubator (HyGATE)". Bis zum 3. Mai 2022 können Konsortien aus mindestens zwei deutschen und einem australischen Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft ihre Ideen für Pilot-, Versuchs-, Demonstrations- und Forschungsprojekte entlang der gesamten Wasserstoffversorgungskette einreichen.
Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Mit HyGATE wollen wir die Grundlage einer langfristigen Partnerschaft für klimaneutrale Energieträger mit Australien schaffen. Die aktuelle Lage zeigt uns deutlich: Wir müssen unabhängig werden von Russland als Energielieferant. Australien bietet durch sein großes Potenzial an erneuerbaren Energien beste Voraussetzungen zur Herstellung von Grünem Wasserstoff. Die deutsch-australische Lieferkette für Grünen Wasserstoff ist ein wichtiger Schritt hin zu Klimaneutralität und mehr Unabhängigkeit. Darüber hinaus sind unsere Beziehungen vertrauensvoll und eng: Dieses Jahr begehen wir das 70-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Australien und Deutschland. Das wollen wir zum Anlass nehmen, unsere guten Beziehungen weiter zu vertiefen."
Dr. Stefan Kaufmann, Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff", ergänzt:
„HyGATE wird deutschen Anbietern ermöglichen, ihre Innovationen in Pilotprojekten umzusetzen. So schaffen wir die Grundlage für neue, nachhaltige Geschäftsmodelle in beiden Ländern. Die australisch-deutsche Wasserstoffpartnerschaft ist ein klassischer Win-win: Für unsere Länder, aber auch für ein klimaneutrales Energiesystem der Zukunft."
Darren Miller, CEO der Australian Renewable Energy Agency (ARENA), sagt:
„Internationale Partnerschaften sind für Australien und die Welt von zentraler Bedeutung, um Emissionsfreiheit zu erreichen und dabei auch sicherzustellen, dass wir neue Marktchancen eröffnen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff und anderen damit hergestellten Produkten wie emissionsarmen Metallen. Wir sind gespannt darauf, welche innovativen Projekte Australien beisteuern wird und wie diese sich mit deutschem technologischen Fachwissen verbinden lassen. Australien bietet unendlich viele Möglichkeiten für grünen Wasserstoff."
Hintergrund:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Fördermaßnahme HyGATE zusammen mit der Australian Renewable Energy Agency (ARENA) entwickelt – als gemeinsames Instrument zur Förderung von Forschungsprojekten zur Entwicklung und Demonstration von innovativen grünen Wasserstofftechnologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das BMBF wird für diese Initiative bis zu 50 Millionen Euro bereitstellen, von australischer Seite stehen bis zu 50 Millionen AUS-Dollar zur Verfügung.
HyGATE ist eine zentrale Initiative des „Deutsch-Australischen Wasserstoff Akkord", der 2021 im Kontext des G7-Gipfels in Cornwall zum Ausbau einer Wasserstoffkooperation durch die jeweiligen Fachminister unterzeichnet wurde.
Der Import von Grünem Wasserstoff in relevanten Mengen ist für Deutschland ein zentraler Faktor, um seine Klimaziele zu erreichen und damit eines der erklärten Ziele der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS). Aufgrund der hervorragenden Bedingungen für die Produktion Grünen Wasserstoffs ist die Partnerschaft mit Australien von großer Bedeutung. Gleichzeitig bietet die Kooperation deutschen Unternehmen die Möglichkeit, Wasserstofftechnologien zu exportieren und mit Demonstrationsvorhaben im wachsenden australischen Wasserstoffmarkt Fuß zu fassen.
Konkret sollen die im Rahmen von HyGATE geförderten Vorhaben folgende Ziele erreichen: Demonstration von hoch innovativen Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette, Senkung der Kosten für erneuerbaren Wasserstoff, Entwicklung einer australisch-deutschen Lieferkette für erneuerbaren Wasserstoff, Förderung der länderübergreifenden Zusammenarbeit und Preisermittlung und -transparenz in Bezug auf erneuerbaren Wasserstoff.
Die Auswahl der Projekte erfolgt zweistufig: Eine Skizzenphase geht den Vollanträgen voraus. Einreichungsfrist für Skizzen ist der 3. Mai 2022.