Starker Impuls für verstärkte Anpassung an den Klimawandel in den Regionen Europas – Start der EU Mission „Anpassung an den Klimawandel“
Die EU Mission soll Bürger:innen und Entscheidungsträger:innen dabei unterstützen, Klimarisiken zu verstehen, zu lernen mit diesen umzugehen und geeignete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln. Das BMBF wird diesen Prozess in Deutschland begleiten.
Jedes Wetterextrem mit Schäden an Eigentum und Infrastruktur oder sogar Toten ist ein Weckruf: Der Klimawandel ist nicht nur die Zukunft, er prägt auch immer mehr die Gegenwart. Selbst bei einem geringen Temperaturanstieg müssen wir uns auf eine Zunahme von Hitzewellen oder Starkregenereignisse einstellen.
Mit neuem Impuls möchte Europa ein Umdenken und Umlenken schaffen, um Menschen und Infrastruktur auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Denn Klimaanpassung muss auf die Überholspur wechseln, systemischer werden und braucht intelligente Lösungen – so hält dies schon die EU Anpassungsstrategie fest. Aber uns fehlen oft schlicht die lokal passfähigen Informationen, Werkzeuge, Governance und Kommunikation für zielgerichtete und breite Klimaanpassung. Genauso fehlt vor Ort oft noch der Impuls, systematisch und mit Tempo die Klimaanpassung als überlebenswichtigen Aspekt mitzudenken und Handeln daran auszurichten. Die heute von der EU Kommission und einem breiten Bündnis an Akteuren verkündete „Mission Klimaanpassung“ als eine von fünf Missionen für Europa setzt an diesen Herausforderungen an: Sie ist fest verankert im Rahmenforschungsprogramm „Horizont Europa“ und hat den Anspruch, wissenschaftlich fundierte und aktuelle Informationen zu Klimawandel, Handlungsmöglichkeiten und Handlungsnotwendigkeiten für jede Bürgerin, jeden Bürger und für jeden Ort Europas bereit zu stellen. Die großflächige Umsetzung von Maßnahmen vor Ort ist ein wesentlicher zweiter Anspruch. Dabei ist die gemeinsame Erarbeitung von Umsetzungsmöglichkeiten mit Bürgerinnen und Bürgern die Grundlage der Missionen. Über die nächsten 10 Jahre sollen 75 Regionen Europas zu „Demonstratoren“ der Klimaanpassung werden. 150 weitere Regionen und Orte sollen unterstützt werden, ihren eigenen Weg zu Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu finden und zu gehen. Kritische Infrastrukturen, Wassermanagement, Gesundheit und Nahrungssysteme stehen dabei im Vordergrund. Die Mission setzt auf Steuerungshebel wie Kapazitätsaufbau, Wissen, Daten, Governance und Wirtschaft, um Klimaanpassung in Regionen den kritischen Schub zu geben. Für die nächsten drei Jahre setzt die EU dafür über 300 Millionen Euro direkt ein, die von nationalen und lokalen Akteuren darüber hinaus ergänzt werden sollen.
Das BMBF ist als nationaler Akteur bereits seit 15 Jahren in der Förderung der Anpassungsforschung aktiv. Es hat die deutsche Forschung genauso wie viele deutsche Regionen in eine ideale Startposition für die EU Mission gebracht. Damit können deutsche Universitäten, Forschungseinrichtungen aber auch Regionen für ganz Europa ein wichtiger Impulsgeber und Kooperationspartner werden. Das BMBF wird diesen Prozess unterstützen und die laufende Projektförderung z.B. in den Maßnahmen „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region“ oder „Regionale Informationen zum Klimahandeln“ einbringen. Aufbauend auf den Ergebnissen z.B. aus „KLIMZUG“ ist auch in diesen Maßnahmen die Akteursbeteiligung vor Ort, die Klima-Wissensbasis vor Ort und die Innovation wesentliches Element. Die EU Mission bietet damit die Chance, die deutsche Forschung und die Erkenntnisse europaweit einzubringen und auch deutsche Demonstrations-Regionen zu klimaangepassten Regionen zu gestalten.