tF-Symposium März 2021: Vom Experiment in den Mainstream
Die moderne Industriegesellschaft steht im Konflikt mit den natürlichen Lebensgrundlagen unseres Planeten. Um diese dauerhaft zu sichern, bedarf es grundlegender Änderungen der Produktions- und Konsummuster sowie der jeweiligen Infrastrukturen. Dies kann nur gelingen, wenn eine Vielzahl von Akteuren daran mitwirken.
Die transformative Forschung (tF) will diese Prozesse unterstützen; ihr Ziel ist es, mit den jeweils relevanten Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft nach technischen, sozialen und organisationalen Lösungen zu suchen, die in ihrem Zusammenspiel die Transformation in Richtung einer Nachhaltigen Entwicklung befördern. Experimentierräume ermöglichen innovatives Denken und Handeln: Sie eröffnen einen Rahmen, der Hemmnisse (temporär) reduziert und es Akteuren erlaubt, sich außerhalb ihrer etablierten Routinen zu bewegen. So können sie von- und miteinander lernen, um neue Ansätze zu entwickeln, auszuprobieren und zu optimieren.
Dabei treffen oft unterschiedliche Denkkollektive mit ihren je eigenen Denkstilen (geprägt durch grundlegende Annahmen, gewohnte Sichtweisen und traditionelle Lösungsansätze) aufeinander. Dies macht die Zusammenarbeit in Experimentierräumen zu einer besonderen Herausforderung und Chance zugleich. Im besten Falle gelingt es, die Akteure zu unterstützen, den Veränderungsimpuls bis in den (neuen) Mainstream hinein zu tragen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich das tf-Symposium am 18. März 2021 folgender Kernfrage:
Wie lassen sich Experimentierräume mit Akteuren so aufbauen, dass es gelingt, Entwicklungs-prozesse in Richtung einer Nachhaltigen Entwicklung zu befördern?
Dabei können die folgenden Aspekte relevant sein:
- Wie baue ich einen Experimentierraum mit Praxisakteuren auf?
- Was sind Charakteristika? Was sind die Erfolgsbedingungen? – Und wie schaffe ich es, diese herzustellen?
- Was sind typische „Stolpersteine"? – Was hat sich bewährt, um mit diesen umzugehen?
- Wie können Experimentierräume trotz ihrer (zeitlichen und räumlichen) Begrenztheit Systemveränderungen unterstützen?
- Welche Muster des Übergangs aus der Nische des Experimentierraums in eine breite gesellschaftliche Praxis sind zu beobachten?
- Welche Arrangements erhöhen die Wahrscheinlichkeit, die Lösungen in einen breit getragenen Veränderungsprozess zu überführen?
Die Schader-Stiftung lädt zusammen mit der Hochschule Darmstadt Beteiligte aus transformativen Forschungsprojekten ein, sich mit ihren Projekterfahrungen an dieser Diskussion zu beteiligen. Gesucht sind Beiträge zu obiger Fragestellung.
Für einen fruchtbaren Austausch begrüßen wir insbesondere Bewerbungen aus transdisziplinären Teams.
Mit dem tF-Symposium bieten die Hochschule Darmstadt und die Schader-Stiftung einen Raum, sich über Praxiserfahrungen, offene Fragen und Ideen aus dem Alltagsgeschäft transformativer Forschungsprojekten auszutauschen und weiterzudenken. Hintergrund für diesen Austausch sind für die Hochschule Darmstadt und die Schader-Stiftung Erfahrungen aus dem Projekt „Systeminnovationen für eine Nachhaltige Entwicklung" (s:ne) mit dem zugrundeliegenden Ansatz, Experimentierräume in Gestalt von „Transmenten" zu schaffen.
Das tF-Symposium am 18. März 2021 ist das dritte Symposium in dieser Reihe. Weitere Informa-tionen über die vorherigen Veranstaltungen finden Sie für das tF-Symposium 2019 hier und für das tF-Symposium 2020 hier.