Tipps für Reisen in Tsunami- und Erdbebenregionen
Zu Beginn der Hauptreisezeit gibt das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) Urlaubern, die in erdbeben- und tsunamigefährdete Gebiete reisen, Ratschläge, wie man sich bei starken Beben und Tsunamis verhalten soll. Die Forscher raten zum Beispiel von Ferienwohnungen in Hanglage ab und bitten die Reisenden, nach einer Naturkatastrophe nur möglichst kurz zu telefonieren, damit das Handynetz nicht überlastet wird.
Wie man sich im Falle eines Tsunamis am besten verhält, verrät das Merkblatt Tsunami. So sollten Urlauber, die sich auf See befinden, bei einer Tsunamiwarnung möglichst schnell aufs Meer hinausfahren. Küstenregionen sind stark gefährdet und sollten nach Erdbeben gemieden werden. Bormann rät: Sind Sie an der Küste und nehmen einen unerwarteten schnellen Anstieg oder Abfall des Wasserspiegels innerhalb von Minuten wahr, dann eilen Sie ebenfalls sofort zu einem hochgelegenen bzw. küstenfernen Zufluchtsort. In keinem Fall sollten Sie in plötzlich trockenfallende Meeresbuchten hinauslaufen. Die erste hohe Tsunamiwelle folgt mit Sicherheit innerhalb einiger Minuten. Reisende, die sich an einen höher gelegenen Zufluchtsort retten konnten, sollten dort auch nach der ersten großen Welle noch bis zu fünf Stunden ausharren, da weitere folgen können.
In erdbebengefährdeten Regionen sollten Urlauber schon bei der Wahl der Ferienwohnung darauf achten, dass sich diese nicht in einem Hochhaus ohne Erdbebensicherung befindet oder in einer engen Gasse gelegen ist. Am Urlaubsort angekommen, rät das GFZ dazu, die nächstgelegenen sicheren Orte im Freien zu erkunden, die sich in ausreichender Entfernung von Gebäuden, Bäumen, Telefon- und Stromleitungen, Straßen- und Bahnüberführungen befinden. Weitere Tipps verrät das Merkblatt Erdbeben.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Erforschung von Naturgefahren. Erkenntnisse der Geoforschung liefern die Grundlage für ein Verständnis der komplexen und dynamischen Prozesse unserer Erde und damit verbundener Georisiken. Die hierdurch verursachten Naturkatastrophen gehen meist mit einem hohen Verlust an Menschenleben und an materiellen Werten einher. Während die von Erdbeben an Land verursachten Schäden meist regional begrenzt sind, können Seebeben und mögliche Tsunamis Schäden auch an weit entfernten Küsten verursachen. Wenn auch die Ursachen für die vom Meer ausgehenden Naturgefahren nicht beseitigt werden können, so ist doch eine Reduktion des Ausmaßes an Zerstörungen möglich. Dafür liefert die vom BMBF geförderte Geoforschung mit der Entwicklung von Vorhersageinstrumenten und Frühwarnsystemen wichtige Beiträge zum Schutz der Bevölkerung vor Naturkatastrophen.