Welternährungstag: Forschung verbessert Wassermanagement im südlichen Afrika

Forschende des SASSCAL-Projekts „FoSReCs“ untersuchen, wie im südlichen Afrika die Wasserressourcen in der Landwirtschaft angesichts der globalen Erderwärmung besser genutzt und so Ernteerträge gesichert werden können.

Jedes Jahr macht der Welternährungstag am 16. Oktober darauf aufmerksam, dass weltweit immer noch Millionen Menschen hungern oder deren Ernährung nicht gesichert ist. Auch in Regionen des südlichen Afrikas kämpft die Landwirtschaft mit Ernteverlusten – bis hin zu vollständigen Ernteausfällen. Ein Grund dafür sind immer längere und intensivere Hitzeperioden und Trockenheit durch den Klimawandel. Das vom BMBF im Forschungsprogramm SASSCAL 2.0 geförderte Projekt FoSReCs (Enhancing Food Security through Integration of Climate Resilient Crops) setzt hier an und fokussiert die Forschungsarbeit auf zwei zentrale Aspekte: Zum einen sollen klimaangepasste Pflanzenarten untersucht werden, zum anderen soll das Wassermanagement verbessert werden.

Prof. Dr. Christoph Merz vom Arbeitsbereich Hydrogeologie der Freien Universität Berlin leitet das Forschungsteam, das sich um die Optimierung des Wassermanagements kümmert. „Unser Ziel ist es, die Auswirkungen des Klimawandels unter einer Vielzahl von Klimaszenarien auf verschiedene Wasserkomponenten für ein Piloteinzugsgebiet zu bewerten. Die Ergebnisse dieser Forschung geben einen Ausblick auf die zukünftige Wasserverfügbarkeit und unterstützen Entscheidungsträger und Politiker bei der Bewirtschaftung von Wasserressourcen, insbesondere für Ackerflächen. Denn bei einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen spielen die Herausforderungen bei der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen eine immer größere Rolle", erklärt Merz.

Analysen zeigen: Nachfrage nach Grundwasserressourcen steigt

Zu Beginn des Projekts untersuchte das Forschungsteam zunächst die Geologie und Hydrogeologie in Sambia. Dabei gewann das Team Erkenntnisse über die Vorkommen unterirdischen Wassers. Da es in dem Gebiet keine langfristige Überwachung des Grundwasserspiegels gibt, wurden Pläne für zusätzliche Bohrungen zu Überwachungszwecken und zur Entnahme von Grundwasserproben erstellt. Die Feldarbeiten ergaben, dass mehrere Brunnen aufgrund der schlechten Wasserqualität nicht in Betrieb waren. Steht diese primäre Wasserquelle nicht mehr zur Verfügung, sind die Bewohner gezwungen, sich auf Brunnen zu verlassen, die weit von ihren Häusern entfernt sind.

Ein weiterer Aspekt bei den Analysen war die Frage nach der Wasserverfügbarkeit und -nachfrage in den Regionen. So nutzt das Projektteam beispielsweise Open-Source-Daten, um den Wasserverbrauch von Nutzpflanzen in der Projektregion abzuschätzen. Das FoSReCs-Team konnte bereits feststellen, dass grundsätzlich die Nachfrage nach den Grundwasserressourcen in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. „Wir nutzen die hier gewonnenen Daten, um dann in einem nächsten Schritt modellbasierte Wasserverbrauchsszenarien zu generieren. Daraus können wir dann ableiten, welche nachhaltigen Maßnahmen zur Steigerung der Ernteerträge führen können", so Merz weiter. „Insgesamt möchten wir mit unserer Forschungsarbeit einen Beitrag dazu leisten, die lokale Landwirtschaft – und damit auch die Ernährungssicherheit der Bevölkerung – zu stärken."

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das afrikanisch-deutsche Vorhaben FoSReCs für drei Jahre mit insgesamt rund 1,7 Millionen Euro – davon gehen etwa 260.000 Euro an die deutschen Partner mit dem Schwerpunkt des optimierten Wassermanagements.