AquaticPollutants: Großes Interesse an transnationaler Ausschreibung
Mit dem europäischen Förderinstrument ERA-Net Cofund „AquaticPollutants“ sollen Forschungs- und Innovationsprojekte initiiert werden, die Verunreinigungen im Wasserkreislauf von der Quelle bis zur Mündung sowie deren Folgen für unsere Gesundheit untersuchen. Eine erste Ausschreibung in diesem Rahmen stößt auf große Resonanz in der internationalen Forschungslandschaft.
An der im Februar 2020 veröffentlichten, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten transnationalen Ausschreibung zum Thema „Spurenstoffe, Krankheitserreger und antibiotikaresistente Bakterien im Wasserkreislauf - von der Quelle bis zur Mündung - und deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit" beteiligen sich 32 Institutionen aus 26 Ländern. Das Besondere daran: Erstmals wurde ein gemeinsamer Förderaufruf der drei Joint Programming Initiativen (JPI) - „Water Challenges for a Changing World“ (Water JPI), „Healthy and Productive Seas and Oceans“ (JPI Oceans) und „Antimicrobial Resistance" (JPI AMR) - auf den Weg gebracht. Das Budget für die Ausschreibung beträgt insgesamt rund 24,2 Millionen Euro.
Die erste Phase des Antragsverfahrens ist jetzt abgeschlossen – mit einer äußerst positiven Bilanz. So wurden insgesamt 184 Projektskizzen von 1065 Projektpartnern bis zum Ende der Bewerbungsfrist eingereicht, darunter sind 84 Skizzen mit deutscher Beteiligung. Die beantragte Fördersumme beträgt fast 180 Millionen Euro. Die Projektskizzen werden nun auf ihre Förderfähigkeit geprüft und anschließend mit Hilfe der Kriterien „Excellence“ und „Impact“ wissenschaftlich begutachtet. Die ausgewählten Forscherteams werden dann zur Einreichung von Vollanträgen aufgefordert.
Die transdisziplinären und transferorientierten Forschungsprojekte innerhalb von „AquaticPollutants“ haben das Ziel, die Wechselwirkungen zwischen anthropogenen Spurenstoffen und Krankheitserregern in Flüssen, Seen und Meeren zu analysieren, aber auch deren Einfluss auf aquatische Lebensgemeinschaften sowie Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen. Gleichzeitig sollen Risiken für Ökosysteme und die Wasserqualität erkannt, bewertet und in Managementkonzepte überführt werden. Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft werden in die Aktivitäten eingebunden, um Lösungsansätze für den Schutz der Wasserressourcen und der marinen Umwelt zu finden. ERA-NET Cofund „AquaticPollutants“ wird innerhalb des EU-Rahmenprogramms „Horizont 2020“ gefördert. Das BMBF hat die Koordinierung der gemeinsamen Initiative der drei JPIs übernommen.
Die drei Schwerpunkte sind:
- Messung - Umweltverhalten von neu auftretenden Schadstoffen, Krankheitserregern und antimikrobiell resistenten Bakterien in aquatischen Ökosystemen
- Evaluierung - Risikobewertung und -management von neu auftretenden Schadstoffen, Pathogenen und antimikrobiell resistenten Bakterien aus aquatischen Ökosystemen (Binnen- und Meeresgewässer) für die menschliche Gesundheit und die Umwelt
- Maßnahmen - Strategien zur Reduzierung von neu auftretenden Schadstoffen, Pathogenen und antimikrobiell resistenten Bakterien in aquatischen Ökosystemen (Binnen- und Meeresgewässer)