Auf dem Weg zu einem CO2-armen Stahlwerk
Das Projekt Carbon2Chem erforscht in den kommenden zehn Jahren, wie aus Hüttengasen der Stahlproduktion wertvolle Vorprodukte für Kraftstoffe, Kunststoffe oder Düngemittel werden. Alle Partner tauschten sich am 26.10. in Essen zum Stand der Arbeiten aus.
Carbon2Chem soll 20 Millionen Tonnen des jährlichen deutschen CO2-Ausstoßes der Stahlbranche wirtschaftlich nutzbar machen. Das entspricht 10 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen der deutschen Industrieprozesse und des verarbeitenden Gewerbes.
Neben thyssenkrupp setzen namhafte Unternehmen wie AkzoNobel, BASF, Clariant, Covestro, ENI, Evonik, Linde, Siemens und Volkswagen das Projekt um. Von Wissenschaftsseite sind neben der Max-Planck- und der Fraunhofer-Gesellschaft auch das Karlsruher Institut für Technologie, die Ruhr-Universität Bochum, die RWTH Aachen, die TU Kaiserslautern und das ZBT Zentrum für BrennstoffzellenTechnik beteiligt.
Dr. Huthmacher betont die Bedeutung des ambitionierten Klimaschutzes und die Verantwortung gegenüber dem Industriestandort Deutschland. Carbon2Chem sieht er folglich als große Chance für den Klimaschutz und die Industrie gleichermaßen. Denn das Forschungsprojekt entwickelt in den kommenden zehn Jahren eine nachhaltige, sektorübergreifende Wertschöpfungskette und schlägt dazu eine Brücke von der Grundlagenforschung in den Markt.
Der nächste Schritt bei Carbon2Chem erfolgt bereits in wenigen Tagen: am 2. November 2016 wird Herr Parlamentarischer Staatssekretär Rachel gemeinsam mit Herrn Dr. Hiesinger, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG und Frau Ministerpräsidentin Kraft den Spatenstich für den Bau eines groß-angelegten Technikums vornehmen.
Das BMBF fördert das Projekt über die nächsten vier Jahre mit mehr als 60 Millionen Euro. Bis 2025 planen die beteiligten Partner Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro. Für die kommerzielle Realisierung haben sie mehr als 1 Milliarde Euro vorgesehen.