Bremen auf dem Weg in eine klimaresiliente Zukunft: Ergebniskonferenz des BMBF-Forschungsprojekts BREsilient
Langanhaltende Trocken- und Hitzeperioden, Überschwemmungen durch Starkregen und Sturmfluten und daraus resultierende Schäden: Die Folgen des Klimawandels betreffen Bremen schon heute.
Wie geeignete Anpassungsmaßnahmen in Zukunft aussehen können, wurde in den vergangenen drei Jahren im Verbundprojekt „Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen" (BREsilient) unter Leitung der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen untersucht. In vier Modellbereichen wurden dabei die Starkregenvorsorge für das Gebiet der Blumenthaler Aue, die Hochwasserrisikovorsorge für die Pauliner Marsch, die Klimafolgen für Unternehmen der maritimen Logistik und Ernährungswirtschaft sowie eine ökonomische Bewertung von Anpassungsmaßnahmen in den Blick genommen. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung wurden Vorschläge für Maßnahmen entwickelt, um Bremen besser auf den Klimawandel vorzubereiten.
In einer Online-Konferenz am 9. März 2021 zogen die Beteiligten nun Bilanz. Die Bremer Bürgermeisterin und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer betonte auf der Abschlusskonferenz, dass das Land Bremen mit seiner Klimaanpassungsstrategie bereits auf einem guten Weg der Klimavorsorge ist. „Das Projekt BREsilient knüpft an die Klimaanpassungsstrategie an. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf dem Austausch und der Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Denn die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können und die auf die Akzeptanz und Unterstützung der Menschen vor Ort angewiesen ist. Daher setzen wir auf lebensnahe und passgenaue Maßnahmen, die mit den Beteiligten gemeinsam entwickelt werden."
So soll im Gebiet der Blumenthaler Aue ein Frühwarnsystem für Starkregen eingerichtet werden. In der Pauliner Marsch ist der Aufbau einer Sturmflutpartnerschaft geplant, um die Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren des Gebiets bei der Sturmflutvorsorge nachhaltig zu verstetigen. Auch im Bereich der Maritimen Wirtschaft wurden Ideen für kooperative Ansätze entwickelt: So gehören die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen und Lagerflächen, das gegenseitige Ausleihen von Kühlcontainern oder die Zusammenarbeit von Transporteuren, um beim Ausfall eines Verkehrsträgers schnell auf alternative Verkehrsträger auszuweichen, zu den Maßnahmen, mit denen sich Unternehmen auf künftige Extremwettereignisse vorbereiten können. Im Rahmen des Projekts führte das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung darüber hinaus beteiligungsorientierte Kosten-Nutzen-Analysen für unterschiedliche Anpassungsmaßnahmen durch, welche den erheblichen gesellschaftlichen Nutzen z. B. der Neupflanzung zusätzlicher Straßenbäume oder einer Ausdehnung von Dach- und Freiflächenbegrünung in Bremen aufzeigen.
„Über vier Workshop-Reihen und das Konzept einer breiten Bürgerbeteiligung konnten wir viele Menschen bei der Maßnahmenentwicklung einbeziehen und zugleich für das Thema der individuellen Vorsorge sensibilisieren. Das ist ein großer Erfolg, an den wir bei der Umsetzung der entwickelten Maßnahmen gerne anknüpfen möchten", betont Projektleiterin Dr. Lucia Herbeck. Einen vertieften Einblick in die Projektergebnisse bieten unter anderem vierzehn Fact Sheets, die über die Projektwebsite www.bresilient.de abgerufen werden können.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Projekt BREsilient im Rahmen der BMBF-Strategie „FONA – Forschung für Nachhaltigkeit" mit Bundesmitteln in Höhe von insgesamt 2,2 Millionen Euro über 3,5 Jahre gefördert. Die Förderung zielte darauf ab, Forschung und Umsetzungspraxis miteinander zu verbinden – für einen innovativen und nachhaltigen Wandel der Gesellschaft.