Intensiver Dialog, gezielte Vernetzung: Erstes Statusseminar der BMBF-Fördermaßnahme „Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen“ („SURE - Sustainable Development of Urban Regions“)
Zehn Projekte, ein Ziel: Die nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen hat auch laut dem Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates eine entscheidende Bedeutung. Dazu tauschten sich die Forschenden von SURE auf dem ersten Statusseminar aus.
Wie kann Forschung für Nachhaltigkeit und Resilienz direkt in die Anwendung gebracht werden? Dieser zentralen Frage gingen die rund 80 Teilnehmenden der ersten Präsenzveranstaltung nach, die im Rahmen der internationalen Fördermaßnahme „SURE" (Sustainable Development of Urban Regions / Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen) am 4. und 5. Mai 2022 in Berlin stattfand. Die asiatischen Partner hatten dabei die Möglichkeit per Livestream an der Veranstaltung teilzunehmen. Mit SURE fördert das BMBF Projekte in schnell wachsenden Städten und urbanen Regionen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Technologische Lösungen für eine verbesserte Energie- und Ressourceneffizienz, zur Minderung des CO2-Ausstoßes und Konzepte für nachhaltige neue Infrastruktursysteme – wie etwa Energieversorgung – stehen dabei genauso im Fokus wie die Entwicklung gesellschaftlicher Innovationen zum Umgang mit sich verändernden Lebensbedingungen.
Direkt zu Beginn des Statusseminars wurde in einer Keynote erläutert, warum nach großen Naturkatastrophen wie etwa dem Hurricane Katrina 2005 in den USA, dem Donauhochwasser 2013 oder dem Typhoon Haiyan 2011 auf den Philippinen den betroffenen Städten häufig kein wirklich nachhaltiger und (klima-)resilienter Wiederaufbau gelang, der die Verwundbarkeit der betroffenen Menschen und Regionen signifikant reduziert. Damit sich dies nicht immer so wiederholt, ist es entscheidend, vorhandenes transdisziplinäres Wissen an die richtigen Institutionen und Akteure zu bringen.
Auch die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema „Strategien für städtische und regionale Ziele der nachhaltigen Entwicklung aus der Stakeholder-Perspektive" waren sich einig: Alle relevanten Akteure aus den Städten und Regionen müssen von Anfang an in die Planungen eingebunden werden. Nur dadurch entstehe die Chance, dass die Strategien zur nachhaltigen Entwicklung angewendet würden.
Wie mögliche Transferstrategien aussehen könnten, stand im Fokus von sechs parallelen Sessions. Hier bot sich den zehn SURE-Projekten die Möglichkeit, sich im persönlichen Dialog über Ideen auszutauschen. Die Themen der Sessions reichten von „Risikomanagement und Risikominderung" über „Ressourceneffizienz und Schadensbegrenzung" bis hin zu „Integrierte Planung und Entwicklung".
Damit die Lösungen und Konzepte zur nachhaltigen Stadtentwicklung, die in den SURE-Projektregionen erarbeitet werden, fortlaufend überprüft und weiterentwickelt werden, ist der Austausch zwischen den Projekten – wie er auf dem Statusseminar angestoßen wurde – ein wichtiger Erfolgsfaktor.
BMBF-Fördermaßnahme SURE unterstützt internationale Klima-Anpassungsforschung
Wie wichtig die Ansätze von SURE sind, unterstreicht der Sechste Sachstandsbericht des Weltklimarats: Urbane Gebiete sollten aus Sicht der Experten und Expertinnen ihren Verkehr auf Strom umstellen und dafür emissionsarme Energiequellen nutzen. Parks und Freiflächen, Feuchtgebiete und urbane Landwirtschaft können CO2 aufnehmen und speichern sowie zudem das Risiko für Hochwasser oder innerstädtische Hitzeinseln verringern.
Mit Projekten in Beispielregionen in Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand, Philippinen, Indonesien und China zeigt SURE ganz konkret auf, wie dies gelingen kann.
Für die aktuelle vierjährige Forschungs- und Entwicklungsphase von SURE stellt das BMBF eine Fördersumme von rund 28 Millionen Euro bereit.