Nachhaltige Entwicklung Urbaner Regionen
„Die Städte stehen an vorderster Front der nachhaltigen Entwicklung.“ So konstatiert 2018 der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres. Entscheidende Fragen auf dem Weg zu nachhaltigen und resilienten Städten sollen in der Fördermaßnahme "Nachhaltige Entwicklung Urbaner Regionen" geklärt werden.
Bis zum Jahr 2050 werden 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Schon heute sind es mehr als 50 Prozent und der Trend zur Urbanisierung ist vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern ungebrochen. 80 Prozent der weltweit genutzten Energie und Ressourcen werden in urbanen Räumen verbraucht, und mehr als dreiviertel der globalen Emissionen werden dort erzeugt.
Gerade in schnell wachsenden Städten und ihrem Umland treten Probleme durch mangelndes nachhaltiges Planen und Handeln geballt auf. Denn die politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen können sich nur schrittweise an die Herausforderungen der Urbanisierung anpassen. Zu den Problemen zählen überforderte Infrastruktursysteme und ökologische Risiken wie die Verschmutzung der Luft, die Überlastung der Trinkwasserversorgung sowie der Abwasserentsorgung oder das Verkehrs- und Abfallaufkommen. Dies ist besonders in den schnell wachsenden urbanen Regionen im Asien-Pazifik-Raum spürbar. Die Städte befinden sich, entsprechend der sich schnell ändernden Anforderungen, in einem ständigen Umbauprozess.
Initiativen zur nachhaltigen Stadtentwicklung und einer entsprechenden öffentlichen Infrastruktur werden sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern nur dauerhaft vorsorgend und nachhaltig wirksam, wenn die Entscheidungsträger über solides Handlungswissen verfügen. Dabei kann die Forschung helfen, die Umstände und Voraussetzungen zu klären, unter denen sich Erfolgsmodelle verallgemeinern und auf eine spezifische Problemstellung übertragen lassen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert hierzu seit Anfang 2019 im Zuge der Fördermaßnahme „Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen" ("SURE - Sustainable Development of Urban Regions") Projekte in schnell wachsenden Städten und urbanen Regionen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Technologische Lösungen zu einer verbesserten Energie- und Ressourceneffizienz, zur Minderung des CO2-Ausstoßes und Konzepte für nachhaltige neue Infrastruktursysteme (Energieversorgung, Verkehrssysteme etc.) stehen dabei im Fokus genauso wie die Entwicklung gesellschaftlicher Innovationen zum Umgang mit resultierenden veränderten Lebensbedingungen.
Ziel der Fördermaßnahme SURE ist es, in enger Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis lokal angepasste Lösungsstrategien, die sowohl zu einer Verbesserung ökologischer Faktoren als auch zu einer Erhöhung der Resilienz von Städten führen, zu erarbeiten, zu erproben und Impulse für eine dauerhafte Implementierung der Strategien zu setzen.
In der ersten Phase wurden mit rund zehn Millionen Euro Projekte in China und den südostasiatischen Ländern Kambodscha, Laos, Myanmar, Philippinen, Thailand und Vietnam für jeweils 18 Monate zur genaueren Identifizierung und Definition gemeinsamer Forschungsfragen vom BMBF gefördert. 2020 startete die vierjährige Förderphase für die weitere Forschung und Entwicklung zu den Lösungsansätze in elf Projekten mit einer Fördersumme von 28 Millionen Euro. Ab Ende 2024 folgt für besonders erfolgsversprechende Projekte darauf eine zweijährigen Phase, in der explizit die Implementierung im Fokus steht.
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