Wie kann die Klimaanpassung urbaner Räume gelingen? Dazu präsentieren Forschende ihre Ergebnisse bei der zweiten SURE-Statuskonferenz in Bangkok, Thailand

Reger Austausch auf der zweiten SURE-Statuskonferenz: 100 Forschende der zehn Verbundprojekte trafen sich mit ihren Partnerorganisationen zur Vernetzung und, um den Transfer der Forschungsergebnisse in den beteiligten Regionen zu intensivieren.

Nachhaltige Entwicklung Urbaner Regionen
Wie passen wir uns und unsere Städte an die Folgen des Klimawandels an? Die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels sowohl in wenig als auch in schnell wachsenden städtischen Gebieten, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern, stellt eine akute Herausforderung dar. Angesichts der Tatsache, dass bis 2050 voraussichtlich 70 Prozent der Weltbevölkerung in urbanen Räumen leben werden – ein Wert, der bereits heute bei über 50 Prozent liegt und insbesondere in diesen Regionen einen beständigen Trend aufweist. Daher ist es von größter Wichtigkeit, effektive Strategien zur Anpassung zu konzipieren und umzusetzen. Städtische Regionen verantworten gegenwärtig den Verbrauch von rund 80 Prozent der global genutzten Energie und Ressourcen, während sie gleichzeitig mehr als 75 Prozent der weltweiten Emissionen erzeugen. Im Zentrum der SURE-Forschungsaktivitäten (SURE – Sustainable Development of Urban Regions) steht die integrierte Stadt- und Regionsplanung und die Entwicklung von natur-, technologie- und community-basierter Lösungen für klimafreundliche Lebensweisen in Südostasien und China. Nach einer ersten Förderphase von 2017 bis 2020 fördert das BMBF in einer vierjährigen Forschungsphase elf Projekte mit einer Fördersumme von 38 Millionen Euro. Die SURE-Projekte forschen in Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand, Philippinen, Indonesien sowie China und zeigen ganz konkret auf, wie eine nachhaltige Stadtentwicklung gelingen kann.

Erfolgreiches zweites Statusseminar
Das Ziel des Statusseminars vom 26. bis 27.09.2023 war es, die SURE-Verbundprojekte und die asiatischen Partnerorganisationen zusammenzubringen, um die Schwerpunktthemen und aktuellen Ergebnisse der Projekte zu diskutieren. Hierzu gehören unterschiedliche Living Labs, also Reallabore, die Wissenschaft und Gesellschaft zusammenbringen, beispielsweise im Projekt GreenCityLabHuế in Huế, Vietnam oder bei den Grundlagenstudien zu Wassermanagementkonzepten zur Schaffung widerstandsfähiger Städte, die im Rahmen von PolyUrbanWaters in Indonesien, Laos und Kambodscha durchgeführt wurden. Ein von IMECOGIP vorgestelltes geografisches Informationssystem (GIS) zur Bestimmung von Ökosystemleistungen in Städten, dessen Testgebiete in Shanghai und im Ruhrgebiet liegen, wurde diskutiert, um die Synergieeffekte der beiden Modellanwendungen herauszuarbeiten. Ebenso stellte das Projekt URA seinen entwickelten Raumbildansatz vor, um die Gemeinsamkeiten bei der Anwendung der Methodik in China sowie in Deutschland herauszuarbeiten. Auch unterschiedliche Strategien eines nachhaltigen Tourismus in Zentral Vietnam, einer der Themenschwerpunkte des emplement!-Projektes wurden vorgestellt.

Der erste Tag des Events stand im Zeichen der Projektvernetzung. Dabei haben sich alle Projektpartner gegenseitig über die verschiedenen SURE-Projekte informieren können, um Synergien und Gemeinsamkeiten ihrer unterschiedlichen Forschungsansätze herauszuarbeiten und die Kooperationen weiter auszubauen.

Am zweiten Tag tauschten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen und Herausforderungen bei der Bildung von Kooperationen aus, die für eine erfolgreiche Umsetzung der Projektergebnisse und einem Ergebnistransfer in weitere Regionen notwendig sind. Unterschiedliche interaktive Formate wie der „Market Square" erlaubten es, den Projektpartnern und externen Experten in einen konkreten inhaltlichen Austausch zu treten und die entwickelten lokalen Forschungsansätze sowie deren grundsätzliche Anwendbarkeit auf weitere Regionen zu diskutieren, beispielsweise zur Verbesserung von Grüner- und Blauer Infrastruktur, Ansätze zur Risikobewertung bei Flutkatastrophen oder klimagerechte Stadtentwicklungsstrategien.

Für die aktuelle vierjährige Forschungs- und Entwicklungsphase von SURE stellt das BMBF eine Fördersumme von rund 28 Millionen Euro bereit.