Aktion 23: Strukturwandel in den Kohlerevieren mit Forschung und Innovationen gestalten
Wir wollen den Strukturwandel in den Kohlerevieren mit Forschung und Innovationen gestalten.
Wo stehen wir?
Im Juli 2020 wurde das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen verabschiedet. Damit werden die strukturpolitischen Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ umgesetzt. Vorgesehen ist, dass die betroffenen Kohleregionen in Deutschland bis 2038 mit insgesamt rund 40 Milliarden Euro unterstützt werden. Die Förderung von Forschung und Innovation ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesetzes. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen zur Unterstützung der Energiewende und des Klimaschutzes sowie zur Schaffung konkreter Perspektiven für neue, zukunftssichere Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Das Ende der Kohleverstromung stellt für Deutschland als hochindustrialisierte Exportnation mit einem vergleichsweise großen Kohleanteil an der Stromerzeugung eine besondere Herausforderung dar.
Wo liegt der Forschungsbedarf?
Es gilt, den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten und den Klimaschutz, die Schaffung zukunftssicherer Arbeitsplätze, die Stärkung der Wirtschaftskraft und die regionale Entwicklung in Einklang zu bringen. In diesem Generationenprojekt geht es darum, mit Forschung und Innovation langfristig tragfähige Perspektiven für den Wandel in den Kohleregionen zu eröffnen und dabei die Möglichkeiten neuer Technologien und Geschäftsmodelle auszuschöpfen. Wir sehen den Kohleausstieg als Chance und starten gemeinsam mit den Akteuren vor Ort innovative und zukunftsfähige Aktivitäten in den Revieren. So wollen wir den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren zu einer echten Erfolgsgeschichte machen.
Umsetzungsschritte und Meilensteine
- Im Rheinischen Revier fördern wir im Rahmen des Sofortprogramms das Vorhaben „Inkubator Nachhaltige Elektrochemische Wertschöpfungsketten“ (iNEW). Hiermit legen wir bis 2021 eine offene Innovationsplattform zu einer zentralen Zukunftstechnologie der Energiewende (Power-to-X) auf. Mit dem Vorhaben werden wir die exzellenten Forschungskapazitäten vor Ort weiter ausbauen und für lokale Unternehmen zugänglich machen. So erhalten wir das Rheinische Revier als Energieregion.
- Mit dem Vorhaben „Modellregion Bioökonomie- Revier Rheinland“ (BioRevier) werden wir das Rheinische Revier zu einer Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften weiterentwickeln und bis 2021 15 Innovationslabore starten. Der Fokus dabei liegt auf der Nutzung biogener Ressourcen, dem Übergang von Stoffströmen zu Stoffkreisläufen sowie der Anbindung an den Energiesektor. So soll der Ausstieg aus der Kohleverstromung als Chance genutzt werden, die regional verfügbaren und etablierten Stärken zur Grundlage einer neuen und nachhaltigen wirtschaftlichen Ausrichtung der Region zu machen.
- Darüber hinaus haben wir weitere Initiativen in den Entwurf des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen eingebracht. Mit unserer themenoffenen Förderung unterstützen wir Initiativen aus strukturschwachen Regionen, die mit neuen Technologien oder innovativen Geschäftsmodellen ihre Region voranbringen wollen.
- Im Bereich der institutionellen Förderung wollen wir den Aufbau eines neuen Fraunhofer-Instituts für Geothermie und Energieinfrastruktur in Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen fördern. In der Lausitz und dem Mitteldeutschen Revier sollen zwei neue Forschungseinrichtungen entstehen. Im Rheinischen Revier wird ein Wasserstoffcluster mit dem Schwerpunkt auf Transport und Speicherung aufgebaut.
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