PHOENIX - Nachhaltige Wertschöpfungsketten im Rheinischen Revier

Das Rheinische Revier befindet sich in einem Veränderungsprozess. Mit der Abkehr vom Braunkohleabbau bis spätestens 2030 steht die Region vor der Herausforderung, die Energieversorgung zu transformieren.

Jahrzehntelang war die Region geprägt durch die Förderung und Verbrennung von Braunkohle. Die hohe Versorgungssicherheit mit Strom hatte dazu geführt, dass sich zahlreiche energieintensive Unternehmen im Rheinischen Revier ansiedelten. Dazu zählt auch die chemische Industrie, von der zahlreiche Arbeitsplätze in der Region abhängig sind. Diese Unternehmen müssen in Zukunft nicht nur die Energieversorgung umstellen, sondern auch auf die Nutzung fossiler Ausgangsstoffe für die Produktionsprozesse verzichten, um Treibhausgasemissionen langfristig auf Nettonull zu senken.

Hier setzt das Verbundvorhaben Launch Space Power-to-X (PHOENIX) an. Ziel ist es, nachhaltige Wertschöpfungsketten im Rheinischen Revier aufzubauen und zu demonstrieren. Im Zentrum von PHOENIX steht daher die Weiterentwicklung, Demonstration und Implementierung der vielversprechendsten Ansätze von Power-to-X (P2X) Technologien. Durch die Erzeugung stofflicher Energieträger, wie Basis-und Plattformchemikalien, zirkuläre Kraft- und Treibstoffe, sowie Wärme und Gase aus biogenen oder unvermeidbaren industriellen CO2-Quellen wird der Weg zu neuartigen nachhaltigen und autarken Wertschöpfungspfaden eröffnet.

Was ist Power-to-X (P2X)?

Der P2X-Ansatz beschreibt CO2-neutrale Industrieprozesse unter Verwendung von erneuerbar erzeugtem Strom und regenerativen Ressourcen auf Basis von CO2. P2X stellt damit die Schlüsseltechnologie zur Sektorenkopplung dar und eröffnet die Möglichkeit zu einer Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft. In Bezug auf industrielle Transformationsprozesse kann P2X als zentrale Technologieoption für den Strukturwandel zu einer zukunftsfähigen Tagebaufolgelandschaft angesehen werden.

Aachen und Covestro Deutschland AG, umfassen die Weiterentwicklung von Elektrolyseverfahren (Niedertemperatur-CO2-Elektrolyse, Hochtemperatur-Elektrolyse) und deren Demonstration in industriellen Power-to-X-Wertschöpfungsketten. Insgesamt werden dafür fünf Demonstratoren im Leistungsbereich zwischen 10 und 100 kWel als Containerlösungen aufgebaut und in Betrieb genommen. Sie adressieren Prozesse in der chemischen Industrie, der Wärme- und Stromversorgung und des Kraftstoffsektors. So werden beispielsweise Ausgangsstoffe erzeugt, die bereits jetzt in chemischen Industrieprozessen eingesetzt, bisher aber traditionell unter Nutzung fossiler Energieträger (z.B. Erdgas) erzeugt werden. Beispiele hierfür sind Kohlenmonoxid (CO) oder Methanol (CH3OH).

Power-2-X ALS kERNELEMENT DES RHEINISCHEN zUKUNFTSREVIERS

Mit PHOENIX ist das Ziel verknüpft, P2X als Kernelement einer Demonstrator-Region zu etablieren und damit zur Regionalentwicklung des Rheinischen Zukunftsreviers beizutragen. Das Rheinische Revier soll damit zu einer modernen und international wegweisenden Modellregion im Bereich nachhaltiger industrieller Produktionsverfahren entwickelt werden. Im Erfolgsfall wirken P2X-Wertschöpfungsketten als innovationstreibende Elemente, welche einen essenziellen Beitrag zum Strukturwandel des Rheinischen Zukunftsreviers leisten. Damit können im Rheinischen Revier bestehende Arbeitsplätze gesichert und zukunftsfähige Beschäftigung geschaffen sowie gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Energie- und Rohstoffimporten reduziert werden.

Über PHOENIX

Langtitel: PHOENIX – Launch Space Power-to-X | Gesamtfördersumme: 53,5 Mio. € | Partner: Forschungszentrum Jülich (Koordinator), RWTH Aachen, FH Jülich, Covestro Deutschland AG | Projektlaufzeit: 15.11.2024 – 14.11.2028 | Förderkennzeichen: 03SF0775A-D

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