Innovationen zum Wasser-Energie-Nexus gesucht

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit einer neuen Bekanntmachung Projekte zum Thema „Wasser-Energie-Nexus“ (WENex). Ziel ist es, Wasser-, Energie- und Stoffkreisläufe besser miteinander zu verknüpfen. Wasser soll effizienter für die Energiegewinnung genutzt und der Energieverbrauch bei der Wasserversorgung und -aufbereitung gesenkt werden.

Wasser und Energie hängen eng zusammen: Die Energiewirtschaft ist in Deutschland der größte Einzelnutzer der Ressource Wasser. Zwar ist der Wasserbedarf des Sektors in den letzten Jahren insgesamt gesunken. Doch die Energieversorgung ist noch immer für etwa 50 Prozent der gesamten Wasserentnahme in Deutschland verantwortlich. Das entspricht circa neun Milliarden Kubikmeter Wasser. Andererseits benötigen sowohl der Trinkwasser- als auch der Abwassersektor viel Energie zur Wasserver- und -entsorgung. Mit circa 4.000 Gigawattstunden im Jahr gehören Kläranlagen zu den größten kommunalen Verbrauchern, bei der Wasserversorgung liegt der Energiebedarf ähnlich hoch.

Bei Investitionen in Infrastrukturen und Zukunftstechnologien werden die vielfältigen und wechselseitigen Abhängigkeiten der beiden Bereiche – der sogenannte Wasser-Energie-Nexus – jedoch meist nicht berücksichtigt. Mit der neuen Fördermaßnahme greift das BMBF den Nexus-Ansatz explizit auf. Ziel ist es, durch technologische Innovationen, neue Konzepte und Geschäftsmodelle Synergien zwischen dem Wasser- und Energiebereich zu knüpfen. Gefördert werden zum Beispiel Verbundprojekte zur Einsparung von Wasser in der Energiewirtschaft und zur Senkung des Energieverbrauchs in der Wasser- und Abwasserwirtschaft, zur Nutzung von Abwärme aus Wasser und zur Speicherung überschüssiger erneuerbarer Energie in Wassersystemen. Auch die Kreislaufführung von Wasser in der Energiewirtschaft soll verbessert werden, beispielsweise durch die Wiederverwendung von Wasser in Kraftwerken.

Die geförderten Projekte müssen einen klaren Praxisbezug haben und während der Laufzeit an einem Pilotstandort getestet werden. Internationale Partner können eingebunden werden, wenn sie einen erkennbaren Mehrwert für das Projekt bieten. Die Laufzeit der Projekte beträgt in der Regel drei Jahre.

Projektskizzen können ab sofort bis zum 30. September 2025 beim zuständigen Projektträger Karlsruhe (PTKA) eingereicht werden. Den Bekanntmachungstext finden Sie hier. Weitere Informationen und Unterlagen stehen auf der Webseite des PTKA bereit. Für Antragsinteressenten findet am 5. März 2025 um 14:00 ein Info-Webinar statt, das Fragen rund um die Anforderungen der Bekanntmachung und zur Skizzeneinreichung klären soll. Die Teilnahme am Webinar ist unter diesem Zugangslink möglich.