JPI Oceans startet sechs neue Verbundprojekte zur Erforschung von Mikroplastik

Die Joint Programming Initiative Healthy and Productive Seas and Oceans (JPI Oceans) startet ein zweites großes Förderprogramm zur Erforschung der Auswirkungen von Mikroplastik im Meer. Im April 2020 nehmen sechs Verbundprojekte ihre Arbeit auf. Insgesamt 14 Länder haben finanzielle Mittel bereitgestellt, deutsche Forschungseinrichtungen sind an fünf Projekten beteiligt. Der durch das BMBF zur Verfügung gestellte Anteil beträgt 2,5 Millionen Euro.

Schon seit Jahren wird das Thema Kunststoffabfälle auf europäischer Ebene intensiv diskutiert. Mit einer europäischen Plastikstrategie sollen Einwegkunststoffe künftig deutlich reduziert und die Verwendung von Mikroplastik in Alltagsprodukten eingeschränkt werden - vor dem Hintergrund, dass jedes Jahr 25 Millionen Tonnen Plastikmüll in der EU anfallen.

Die Joint Programming Initiative Healthy and Productive Seas and Oceans (JPI Oceans) hat Ende 2018 bereits ihren zweiten Aufruf zum Thema Erforschung der Auswirkungen von Mikroplastik im Meer gestartet. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Quellen für Mikroplastik, Methoden zur Identifizierung von kleinsten Plastikteilchen bis in den Nanobereich sowie der Analyse der Zirkulationsbewegungen von Mikroplastikteilchen in marinen Systemen. Am 1. April 2020 gehen sechs Verbünde offiziell an den Start (ANDROMEDA, microplastiX, FACTS, HOTMIC, i-plastic, RESPONSE).

Insgesamt 14 Länder haben finanzielle Mittel bereitgestellt, deutsche Forschungseinrichtungen sind an fünf Projekten mit einem Fördervolumen von 2,5 Mio. € beteiligt. Es sollen die Quellen von Mikrokunststoffen erforscht und analytische Methoden zur Identifizierung kleinerer Mikro- und (Nano-)Kunststoffe angewendet und weiterentwickelt werden. Die Projekte werden sich auch auf die Überwachung und Kartierung von Mikrokunststoffen im Meer einschließlich ihrer Auswirkungen auf die Meeresumwelt fokussieren.

Die ausgewählten Projekte sind:

  • ANDROMEDA - Analyseverfahren zur Quantifizierung von nano- und mikroplastischen Partikeln und deren Alterung in der marinen Umwelt - Koordinator: Dr. Richard Sempéré, Université d'Aix-Marseille, Frankreich
  • HOTMIC - Horizontale und vertikale ozeanische Verteilung, Transport und Auswirkungen von Mikroplastik; - Koordinator: Dr. Mark Lenz, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Deutschland
  • FACTS - Transport und Verbleib von Mikroplastik im Europäischen Nordmeer - Koordinator: Prof. Jes Vollertsen, Universität Aalborg, Dänemark
  • microplastiX - Integrierter Ansatz für die Beurteilung von Mikroplastik im Hinblick auf gesunde Meeresökosysteme– Koordinatorin: Prof. Luca Brandt KTH, Königliches Institut für Technologie, Schweden
  • i-plastic - Ausbreitung und Auswirkungen von Mikro- und Nanokunststoffen in den tropischen und gemäßigten Ozeanen: von der regionalen Land-Ozean-Grenze bis zum offenen Ozean - Koordinatorin: Prof. Patrizia Ziveri, Universität Autònoma de Barcelona, Spanien
  • RESPONSE - Auf dem Weg zu einer risiko-basierten Bewertung der Verschmutzung von marinen Ökosystemen durch Mikroplastik – Koordinator: Prof. Francesco Regoli, Marche Polytechnic University, Italien