Eine „Wetterstation für Artenvielfalt“ (AMMOD)
Die „Wetterstationen für die Artenvielfalt“ sollen eine umfangreiche automatisierte Erfassung und Identifizierung von Tier- und Pflanzenarten ermöglichen. Ähnlich den Wetterstationen zur Messung von meteorologischen Daten sollen diese langfristig über ganz Deutschland verteilt als Netzwerk kontinuierlich Daten zur biologischen Vielfalt erfassen.
Jahr für Jahr geht in Deutschland biologische Vielfalt verloren. Langjährige standardisierte Daten stehen jedoch nur für einzelne Arten oder Artengruppen zur Verfügung. Im Vergleich dazu werden in der Klimaforschung seit Jahrzehnten Daten gesammelt. Auf deren Basis sind Wissenschaftler in der Lage Klimaprognosen zu errechnen.
Ein nationales, breit angelegtes und standardisiertes Monitoringprogramm zur Erfassung von Arten gibt es in Deutschland bisher jedoch derzeit nicht. Mit dem AMMOD-Projekt sollen neuartige Technologien entwickelt und zusammengeführt werden. Ziel ist es, den Prototyp einer Multisensorstation für das Monitoring von Biodiversität zu entwickeln, die eine weitgehend automatisierte, standardisierte und kontinuierliche Erfassung von Tier- und Pflanzenarten ermöglicht. Die besondere Innovation ist die Kombination der verschiedenen Sensoren, deren Informationen sich ergänzen. Dafür werden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz folgende Technologien (weiter-)entwickelt und ausgebaut:
- Automatische Bilderkennung von Säugetieren, Vögeln sowie nachtaktiven Insekten
- Automatische akustische Aufnahme und Bestimmung von Vögeln, Fledermäusen, Grillen, und Fröschen
- Automatische Analyse der Düfte in der Landschaft („smellscapes")
- Automatische Beprobung von Fluginsekten, Pollen und Sporen zur Bestimmung mittels DNA-Barcoding (siehe dazu GBOL Projekt).
Das technisch anspruchsvolle und innovative Projekt wird von einem Team von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen umgesetzt. Koordiniert wird das Team durch das Zoologische Forschungsmuseum Alexander König in Bonn (ZFMK).
Das AMMOD-Projekt wird vom BMBF im Rahmen der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt in den kommenden drei Jahren mit 5,7 Mio. Euro gefördert.
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