07.12.2021 31.08.2026
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Deutsch-Chinesische Zusammenarbeit in der Meeresforschung

Die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit China auf dem Gebiet der Meeresforschung besteht seit 1986. Aktuell läuft die dritte bilaterale Förderrichtlinie.

Im Jahr 1986 Jahr wurde ein „Abkommen zur Zusammenarbeit in der Meeresforschung und -technologie" zwischen dem Bundesministerium für Forschung und Technologie der Bundesrepublik Deutschland, dessen Nachfolger das BMBF ist, und der Staatlichen Meeresbehörde SOA der Volksrepublik China, die nun in das Ministry of Natural Resources (MNR) integriert wurde, unterzeichnet. 

Mit der am 30. August 2012 unterzeichneten „Gemeinsamen Erklärung zur deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in der Meeres- und Polarforschung" wurde die Kooperation weiter verstetigt. Auf Basis dieser Kooperation wurden im Juni 2013, im Mai 2016 sowie zuletzt im Dezember 2021 bilaterale Förderrichtlinien veröffentlicht.

Die aktuelle Förderrichtlinie setzt Themen um, die vom deutsch-chinesischen Lenkungsausschuss zur Zusammenarbeit in der Meeresforschung und -technologie im Nachgang seiner letzten gemeinsamen Sitzung am 8. April 2022 identifiziert wurden. Die Förderrichtlinie soll dazu beitragen, gemeinsam Projekte zu folgenden Themenkomplexen zu fördern:

  • Bereitstellung von Wissen zur Minimierung von Schadstoffeinträgen in Küsten- und Meeresgebieten
  • Bereitstellung von Wissen für Maßnahmen zur Verringerung des anthropogenen Drucks auf Ökosysteme
  • Verbesserte Vorhersage mariner Naturgefahren und deren Effekte auf Meeres- und Küstengebiete
  • Bewertung der Bedeutung der Meeres- und Polargebiete als klimarelevante Quellen und Senken

Zwischen September 2023 und August 2026 werden drei bilaterale Projekte gefördert:

BIOCOMP

Das Projekt will Analysen in der Dongshan Bay an der ostchinesischen Küste als Grundlage dafür verwenden, um potenzielle Auswirkungen von Überschwemmungen durch die Überlagerung von extremen Flusseinträgen und Sturmfluten auf die biologische Vielfalt des dortigen Korallenökosystems zu untersuchen. Die Analysen erfolgen an der in der Dongshan Bay installierten  Monitoring-Station.

Durch die Integration der Messungen in eine Bewertungsplattform soll abgeschätzt werden, wie sich die biologische Vielfalt im Ökosystem unter verschiedenen Klimaszenarien verändern wird. Darüber hinaus sollen Vorhersageprodukte entwickelt werden, die dazu beitragen, Schäden zu minimieren und somit die biologische Vielfalt des Ökosystems zu schützen.

NECO:

Das Projekt NECO hat zum Ziel, die Auswirkungen von Starkregen, Hochwasser, Hitzewellen und Stürmen auf die Entwicklung von schädlichen Algenblüten und Sauerstoffmangel in zwei küstennahen Schelfmeeren, der Nordsee und dem Ostchinesischen Meer, zu untersuchen. Detaillierte Untersuchungen sollen für die beiden Gebiete parallel und synchronisiert durchgeführt werden. Dabei sollen hochauflösende historische Daten zu Naturgefahren für die letzten drei Jahrzehnte zusammengestellt werden. 

In Verbindung mit Klimasimulationen soll Künstliche Intelligenz zur Vorhersage von Naturgefahren und die entsprechenden Reaktion der Meeresökosysteme auf verschiedenen Zeitskalen genutzt werden. Die Projektergebnisse sollen über Dialogformate an die jeweiligen Interessengruppen weitergeben werden.

AIRSPACE:

Ziel des Vorhabens ist es, die Auswirkungen anthropogener Luftverschmutzung auf die Zusammensetzung der ozeanischen Atmosphäre und Austauschprozesse an der Ozeanoberfläche zu untersuchen. Untersuchungsgebiete sind die Nordsee im Bereich der Insel Helgoland und der Golf von Bohai im südchinesischen Meer. Mit den gesammelten Daten der Feldkampagnen sollen detaillierte atmosphärische Chemiemodellstudien durchgeführt werden, um die komplexen Interaktionen zu analysieren. Insbesondere werden dabei die Rolle von ozeanischen Wellen und Turbulenzen für den Austausch von Luftschadstoffen untersucht.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Bestimmung der ozeanischen Grenzschicht als Anreicherungsmedium für Schadstoffe und der Charakterisierung des Einflusses von hohen Luftbelastungen durch Ozon und dessen Depositionen auf der Ozeanoberfläche.

 

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