CDR-PoEt – Politik und Ethik der CO2-Entnahme

Das Projekt CDR-PoEt untersucht Politikinstrumente für die Kohlendioxid-Entfernung (CDR) aus der Atmosphäre und deren Fairness-Implikationen – auf Basis anerkannter Politik-Prinzipien und Stakeholder-Deliberationen.

Im Zentrum des CDR-PoEt Projekts steht die Erforschung möglicher politischer Instrumente für die Kohlendioxid-Entfernung (Carbon Dioxide Removal = CDR) und deren Fairness-Implikationen. Konkret untersucht das Projekt in fünf Arbeitspaketen die wirtschaftliche, sozio-kulturelle und institutionelle Machbarkeit von CDR. Diese Untersuchungen dienen als Basis für Politikempfehlungen auf lokaler und (inter-)nationaler Ebene. Dabei bezieht sich CDR-PoEt bei der Ausarbeitung konkreter Politikoptionen auf anerkannte Politikprinzipien und berücksichtigt Ansichten zentraler Stakeholder, welche über einen deliberativen Prozess der öffentlichen Beratung in alle Forschungsschritte einfließen: die Identifizierung und Formulierung von Governance-(Regierungs)-Prinzipien, die Operationalisierung von Bewertungskriterien, die Definition und Bewertung von CDR-Politikinstrumenten und Szenarien für eine faire Verteilung der Verantwortung für die Durchführung von CDR. So werden mögliche praktische Wege aufgezeigt, welche deliberatives Politiklernen erlauben und damit eine Grundlage für eine verantwortungsvolle Gestaltung von Politiken sowie von Forschung und Innovation bieten. Das Projektteam wendet die konzeptionellen Überlegungen auf drei CDR-Fälle an: Auf die direkte CO2-Entnahme aus der Luft (DACCS), die Nutzung von Biomasse mit CO2-Speicherung sowie auf Agroforst-Ansätze. Unsere vergleichende und evidenzbasierte Analyse hilft, Schlüsselelemente und verteilungspolitische Implikationen zu identifizieren. Wir arbeiten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen CDR-Politiken heraus, die sich in der Politikgestaltung sowie in technologie-spezifischen Politikelementen widerspiegeln sollten. Eine soziotechnische Systemperspektive einnehmend, welche über ökonomische und technische Berechnungen von Kosten und Potenzialen hinausgeht, soll diese Forschungsarbeit zur Verfeinerung des Verständnisses von „CDR-Machbarkeit" oder „Potenzialen" beitragen. Mit dieser Perspektive auf Akzeptanz und Akzeptabilität sowie Fairness wird ein alternativer, sozialverträglicher Weg zur Bestimmung von Gestaltung und Potenzial erfolgreicher Politikinstrumente aufgezeigt, die sowohl die Forschung als auch den diskursiven Austausch von Argumenten in der Politik fördern sollen.

Projektleitung

Prof. Dr. Jürgen Bauhus
Universität Freiburg
Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen
Institut für Forstwissenschaften, Waldbau
Tennenbacherstr. 4, 79106 Freiburg

Tel.: +49(0) 761 / 203-3678
E-Mail: juergen.bauhus@waldbau.uni-freiburg.de

Projektpartner

  • Matthias Honegger
    Perspectives Climate Research
  • Jun.-Prof. Dr. Christian Baatz
    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
  • Claire Fyson
    Climate Analytics
  • Dennis Taenzler
    Adelphi

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