Mit Forschung das Stahlwerk der Zukunft schaffen
Stahl bildet das Rückgrat unseres modernen Lebens. Dabei ist die Produktion in Deutschland zwar heute schon die sauberste der Welt, aber um die Klimaziele zu erreichen und Arbeitsplätze zu sichern ist die Idee, ein Stahlwerk zu entwickeln, das als Rohstoffquelle für die chemische Industrie dient und im Idealfall gleichzeitig emissionsfrei arbeitet. Bundesforschungsministerin Wanka gab heute den Startschuss im Landschaftspark Duisburg-Nord.
Abgase von Hochöfen in Vorprodukte für Kraftstoffe, Kunststoffe oder Dünger umzuwandeln, das ist das Ziel eines neuen Forschungsprojekts, das heute in Duisburg offiziell von Bundesforschungsministerin Wanka gestartet wurde. Mit Hilfe des Projekts „Carbon2Chem“ sollen 20 Millionen Tonnen des jährlichen deutschen CO2-Ausstoßes der Stahlbranche künftig wirtschaftlich nutzbar gemacht werden. Dies entspricht 10 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen der deutschen Industrieprozesse und des verarbeitenden Gewerbes.
Das Forschungsprojekt „Carbon2Chem“ entwickelt in den kommenden zehn Jahren eine nachhaltige Wertschöpfungskette, die verschiedene Sektoren miteinander verbindet. Denn von „Carbon2Chem“ profitiert nicht nur die Stahlindustrie. Chemieunternehmen erschließen eine neue, saubere Rohstoffquelle. Gleichzeitig soll „Carbon2Chem“ zwei zentrale Fragen der Energiewende beantworten: Wie kann man elektrische Energie speichern und die Stromnetze stabilisieren?
Das Projekt „Carbon2Chem“
- führt zu einer signifikanten Reduktion des CO2-Ausstoßes,
- legt den Grundstein für eine langfristig klimaneutralen Stahlproduktion,
- speichert das Überangebot an volatilen erneuerbarer Energien (Überschussstrom) in chemischen Grundstoffen,
- und stellt der Chemieindustrie eine alternativer Rohstoffquelle als Ersatz für Erdöl zur Verfügung.
In sieben Teilprojekten schlagen die Partner aus Wissenschaft und Industrie mit „Carbon2Chem“ eine Brücke von der Grundlagenforschung in den Markt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt über die nächsten vier Jahre mit mehr als 60 Millionen Euro.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung des Bundesforschungsministerium.