Projekte der Forschungsmission sustainMare starten in zweite Phase

Der Nutzungsdruck auf Nord- und Ostsee nimmt aktuell durch den beschleunigten Ausbau von Offshore-Wind weiter zu. Was bedeutet das für andere marine Nutzungen wie Fischerei und Aquakultur, die Schifffahrt oder die Bemühungen, marine Schutzgebiete einzurichten? Und welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf beide Küstenmeere? Diese Fragestellungen gehen Forschende in der DAM-Forschungsmission sustainMare nach. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den norddeutschen Ländern. Im Dezember 2024 startete die zweite Phase der Projekte.

Schon einen Tag nach offiziellem Beginn der zweite Phase der Forschungsmission sustainMare hat das Verbundprojekt CONMAR den eigenen Start vollzogen: Bei einem Kick-off Meeting trafen sich rund 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Diskutiert wurden Forschungsergebnisse aus den vergegangenen drei Jahren, die noch bestehenden Forschungslücken und der Arbeitsplan für die kommenden Jahre.

CONMAR bündelt das aktuelle Wissen zu Munitionsaltlasten in der Ost- und Nordsee und will dieses Know-how für Politik und Wirtschaft nutzbar machen. Auf Basis dieses Wissens sollen konkrete Lösungsansätze für die Überwachung, Bergung und Entsorgung der Munition im Meer entstehen. Die Zeit drängt, da die verschiedenen Munitionstypen rosten und sich zersetzen. Sie stellen ein Risiko für die öffentliche Sicherheit, aber auch für die Fischerei, den Tourismus oder für Bagger im Küstenbereich dar.

Neue Erkenntnisse bringt CONMAR unter anderem zum Begleitmonitoring für das Sofortprogramm der Bundesregierung zur Munitionsbergung, zu aktuellen Governance-Ansätzen oder zur Risikobewertung von giftigen Substanzen für die marine Umwelt. Das gesamte Konsortium nter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kielkann dabei auf eine ganze Reihe an Vorgängerprojekten und derzeit parallel laufenden Projekten zur technischen Entwicklung von Arbeitsmethoden zur Munitionsbergung aufbauen.

Insgesamt zählen sieben Projektverbünde zur Forschungsmission, die unter dem Dach der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) angesiedelt ist und vom Projektträger Jülich im Auftrag des BMBF umgesetzt wird. Ziel der Mission ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für bestimmte Nutzer in Politik, Behörden, Wirtschaft (z.B. Fischfang oder Offshore Wind) zu entwickeln, die validiert sind und von der Praxis umgesetzt werden können.

In der Forschungsmission werden neue Wege beschritten: Durch die komplexen Fragstellungen und teilweise widerstrebenden Interessen arbeiten in den Projekten Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler interdisziplinär zusammen. Verschiedene Stakeholder sind zum Teil direkt an den Konsortien beteiligt. Mehr als 250 Forschende sind an sustainMare beteiligt. Ein großer Schwerpunkt liegt auch in der Ausbildung des Wissenschaftlichen Nachwuchses.