Projekt „Carbon Removal Atlas“ gestartet: interaktive und visuelle Darstellung von CO2-Entnahmemethoden aus der Atmosphäre
An Land und im Meer – es gibt viele Lösungen, wie CO2 der Atmosphäre entnommen und gespeichert werden kann. Das BMBF-Projekt „Carbon Removal Atlas“ ist ein Tool, das die Potenziale von CDR-Methoden visuell und interaktiv darstellt.
Damit die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden können, müssen sowohl Treibhausgasemissionen reduziert werden als auch CO2 aus der Atmosphäre entnommen und gespeichert werden (Carbon Dioxide Removal – CDR). Diese CDR-Methoden sind vor allem notwendig, um schwer vermeidbare Emissionen, etwa aus der Industrie oder Landwirtschaft, zu kompensieren. Bislang sind jedoch wesentliche Informationen, welche für die Abschätzung einer lokal möglichen CO2-Entnahme erforderlich sind, nicht einfach und interaktiv verfügbar. Der CDR-Atlas soll verschiedene Entscheidungsträger dabei unterstützen, die Möglichkeiten zur CO2-Entnahme einfach zu erkennen, Potenziale zu vergleichen und lokal sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sollen im CDR-Atlas entsprechende Forschungslücken schließen.
Carbon Removal Atlas
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ab sofort die Entwicklung des „Carbon Removal Atlas": Damit sollen die neuesten wissenschaftlich fundierten Informationen zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre sowie dessen Speicherung zusammengestellt und visualisiert werden. Dabei wird sich das Projekt auch auf die Ergebnisse der BMBF-Förderprogramme CDRterra und CDRmare stützen. Entscheidungsträger in Regierungen, Regulierungsbehörden, der Industrie und der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden künftig mit dem Tool in die Lage versetzt, relevante CDR-Maßnahmen von der lokalen bis zur globalen Ebene zu identifizieren. Die so gewonnenen Ergebnisse bilden damit eine Grundlage für die strategische Entwicklung und glaubwürdige Bilanzierung der CO2-Speicherung durch CDR-Maßnahmen auf globaler Ebene. Somit soll der Carbon Removal Atlas als Hilfsmittel dienen, welches das qualitative und quantitative Potenzial von naturbasierten und technischen CDR-Lösungen visualisiert.
„Durch langjährige weltweite Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, steht uns ein breiter Werkzeugkasten an CDR-Methoden zur Verfügung, um mit diesen nicht vermeidbare Emissionen auszugleichen. Mit dem Carbon Removal Atlas wollen wir diese Methoden nun darstellen und verständlich machen, um die Umsetzung von CDR-Maßnahmen voranzutreiben und damit zum Erreichen des Pariser Klimaschutzabkommens beizutragen", sagt Dr. Steffen Swoboda, Leiter des Projekts „Carbon Removal Atlas" beim GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Der Carbon Removal Atlas wird als Open-Access-Plattform entwickelt, bietet allerdings keinen direkten Zugang zu den Rohdaten. Stattdessen werden die Nutzer an die ursprüngliche Datenquelle oder an kooperierende Datenzentren weitergeleitet, wo alle gesammelten oder intern produzierten Daten zugänglich gemacht werden. Auf diese Weise soll die Nutzung von Plattformen zur Datenerstellung bestärkt sowie der unabhängige Austausch und die Zusammenarbeit zwischen der wissenschaftlichen Gemeinschaft gefördert werden.
Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und wird mit rund 1,7 Millionen Euro vom BMBF gefördert.