BMBF unterstützt nachhaltige Urbanisierung in Südostasien und China: Internationale Fördermaßnahme SURE startet mit der Forschungs- und Entwicklungsphase
In der internationalen BMBF-Maßnahme „SURE“ erforschen zehn Projekte in Südostasien & China lokal angepasste Lösungen für die nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen zur Verbesserung ökologischer Faktoren und zur Erhöhung der Resilienz von Städten.
Durch schnelle Urbanisierung entstehen für Städte, ihr Umland und städtische Regionen große Herausforderungen, sich den ständig ändernden Anforderungen anzupassen. Gerade in Schwellen- und Entwicklungsländern sind die Probleme spürbar: Die Überlastung der Abwassersysteme, der Verkehrsinfrastruktur oder Luftverschmutzung sind nur einige davon.
Das BMBF fördert hierzu seit Anfang 2019 die Fördermaßnahme SURE – Sustainable Development of Urban Regions („Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen"). Ziel ist, lokal angepasste Lösungsstrategien für die nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen zu schaffen, die zu einer Verbesserung ökologischer Faktoren führen und die Resilienz der Projektgebiete steigern.
Mit einem Online-Kickoff-Treffen startet am 29. April 2021 die Forschungs- und Entwicklungsphase von SURE. Vorgeschaltet war eine 18-24-monatige Definitionsphase, in der die Vorhaben und die Ziele zusammen mit den Partnern aus den Regionen Südostasien und China konkretisiert wurden.
In der vierjährigen Forschungs- und Entwicklungsphase werden die Forschungseinrichtungen mit Institutionen und Organisationen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und der Wirtschaft der jeweiligen Region zusammenarbeiten. Die projektübergreifende Vernetzung und der Wissenstransfer wird durch ein Begleitforschungsprojekt unterstützt.
Diskussionen und interaktive Formate während des Kickoff-Treffens sollen den Austausch zwischen den Projekten fördern. Synergien sollen identifiziert, nutzbar gemacht und Wissen zusammenzuführt werden.
Das Themenspektrum der Projekte umfasst beispielsweise den Wandel der Stadt-Umland-Beziehung. Das Verbundvorhaben „URA - Urban-Rural Assembly" erforscht Prozesse, die die Schnittstellen zwischen Stadt und Land prägen. Die Lebensqualität von Städten und ihrem Umland werden auch durch die Qualität und Anzahl von Grünanlagen bestimmt. Welche Auswirkungen die Urbanisierung auf Ökosystemleistungen, wie Reinigung von Luft und Wasser oder Erholungsraum für die Menschen hat, wird in diesem Projekt untersucht. Ziel ist es, übertragbare Lösungen für umweltgerechte, widerstandsfähige, wirtschaftlich starke und sozial gerechte Städte und ihr Umland zu schaffen.
Ein weiteres Bespiel ist „LIRLAP - Linking Disaster Risk Governance and Land-Use Planning", das sich mit der schnellen Urbanisierung und insbesondere mit dem Phänomen selbst gebauter Siedlungen jenseits der Stadtplanung – sogenannter informeller Siedlungen – in Gefahrenbereichen befasst. Die Bewohner solcher ungeplanten Siedlungen sind besonders verwundbar. Im Kern geht es um das Aufzeigen von Möglichkeiten, wie gefährdete Wohngebiete in geeignetere und weniger riskante Gebiete umgesiedelt werden können, um deren Bewohner zu schützen. Weiterhin werden Konzepte entwickelt, die das Katastrophenrisiko informeller Siedlungen, etwa durch Hochwasser und Überschwemmung, beseitigen.
Allen Vorhaben gemeinsam ist die Erforschung und Entwicklung von strategischen Planungsansätzen zur nachhaltigen Urbanisierung. Insbesondere die Förderung innovativer Konzepte zur Minderung der Emissionen, wie zum Beispiel nachhaltige Mobilitätskonzepte oder die Klimatisierung von Gebäuden, und einer besseren Resilienz von Stadt, Umland und urbanen Regionen sind zentrale Elemente der Fördermaßnahme. Ein weiteres Ziel der Forschung ist, die Transferfähigkeit und die Umsetzungsmöglichkeiten der Einzelprojekte, also ihre Übertragbarkeit auf andere Regionen.