Forschungsflugzeug HALO
Das weltweit einzigartige Höhenforschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) eröffnet beeindruckende neue Möglichkeiten für die Klimaforschung.
Das Forschungsflugzeug mit einer Reichweite von über 8000 Kilometern und einer Flughöhe von mehr als 15 Kilometern ermöglicht mit seinen umfangreichen wissenschaftlichen Messinstrumenten (Nutzlast von bis zu drei Tonnen) die Erforschung wichtiger Höhenschichten in der Atmosphäre. Mit dieser Kombination bietet HALO eine weltweit einzigartige Forschungsplattform.
Die herausragenden Eigenschaften des Forschungsflugzeugs HALO eröffnen der deutschen Klimaforschung auch im weltweiten Vergleich neue Dimensionen. Damit kann die deutsche Spitzenposition in der Atmosphärenforschung und Erdbeobachtung weiter ausgebaut werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen einen entscheidenden Beitrag zur Optimierung von Klimamodellen liefern und erlauben ein besseres Verständnis von Extremwetterereignissen und Ozonstörungen.
Im Sommer 2012 wurde das Flugzeug offiziell vom Bundesforschungsministerium (BMBF) an die Wissenschaft übergeben. Das BMBF beteiligte sich mit rund 48 Millionen Euro an den HALO-Gesamtkosten von etwa 70 Millionen Euro. Seit 2012 wurde HALO bereits von verschiedenen Forschungseinrichtungen für bedeutende wissenschaftliche Missionen zur Erforschung komplexer atmosphärischer Prozesse eingesetzt. Auch für die Zukunft sind aufgrund der hohen Nachfrage der Wissenschaft bereits verschiedenste Missionen geplant.
HALO-Missionen sind für die Atmosphären- und Klimaforschung unverzichtbar
Die Missionen von HALO sollen dazu beitragen, Wetter und Klimaereignisse in Zukunft gezielter vorherzusagen und verbesserte Schutzmaßnahmen im Vorfeld von Extremwetterlagen zu ermöglichen.
Aus den bisherigen HALO-Missionen liegen bereits erste aufschlussreiche Messdaten und Untersuchungsergebnisse vor: So wurden beispielsweise im Rahmen der CIRRUS-Mission sogenannte Eiswolken in der oberen Troposphäre untersucht, die zu einer Erwärmung der Atmosphäre beitragen. Durch den ansteigenden Luftverkehr kann ihre Häufigkeit zunehmen.
Vor kurzem wurde im Monsungebiet die Selbstreinigungskraft der Atmosphäre untersucht. Mit dem Monsunregen können wasserlösliche Schadstoffe, die durch Treibhausgase in der Atmosphäre entstanden sind, aus der Luft „gewaschen" werden. Die Erkenntnisse aus diesen Missionen können beispielsweise zu einem besseren Verständnis des Ozonabbaus beitragen.
Die Beschaffungskosten für das Forschungsflugzeug übernahmen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Freistaat Bayern, die Max-Planck-Gesellschaft (MFG), die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF), die Forschungszentren Jülich (FZJ) und Karlsruhe (FZK) sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), welches darüber hinaus verantwortlich für den Betrieb von HALO ist.
Die Nutzer von HALO sind die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellvertretend für die beteiligten Universitäten, die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig und das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam.
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