CDRSynTra – CDR Synthese- und Transferprojekt
Sinnvolle Pfade für einen CDR-Einsatz in Deutschland zu entwerfen erfordert eine fundierte Wissensbasis, die mögliche CDR-Maßnahmen umfassend bewertet. Sie müssen im Dialog von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit entwickelt werden.
Weltweit und in Deutschland sind Art und Umfang von CDR eine wesentliche Überlegung bei der Entwicklung von Pfaden zur Treibhausgasneutralität. CDR-Maßnahmen umfassen terrestrische, geologische, materialbasierte und marine Ansätze, zu denen der Wissensstand teils sehr unterschiedlich ist. Nicht nur technische Limitierungen der CO2-Aufnahme müssen erforscht sein, sondern realistische Potenziale abgeschätzt werden, die Konflikte um Ressourcen wie Wasser oder Land vermeiden, gesellschaftliche Prozesse berücksichtigen, ökologisch verträglich sowie ökonomisch und politisch umsetzbar sind. Wie die verschiedenen CDR-Maßnahmen über all diese Dimensionen hinweg zu bewerten sind und sich gegeneinander vergleichen und auch miteinander interagieren, ist essentiell zu wissen, um ihre Rolle in Klimaschutzpfaden zu definieren. Doch bislang fehlt ein solcher einheitlicher Rahmen, der zudem auch eine Abwägung von Konflikten mit anderen Nachhaltigkeitszielen erlauben sollte.
Das dem CDR-Programm übergeordnete Begleit- und Synthesevorhaben CDRSynTra führt die Forschungsergebnisse der Projekte zusammen. Sein Ziel ist es, die Potenziale und Auswirkungen der verschiedenen Methoden umfassend und einheitlich zu bewerten. Damit werden die wissenschaftlichen Grundlagen gelegt, aufgrund derer ein gesellschaftlich akzeptabler und ökologisch sowie ökonomisch sinnvoller Mix an CDR-Methoden entwickelt werden kann. Zu diesem Zweck arbeitet CDRSynTra in drei Forschungssäulen zu Erdsystemanalyse, Klimaschutzpfaden sowie Governance und Politikgestaltung. Ein umfassendes Screening der internationalen CDR-Forschungslandschaft optimiert die Forschungswirkung.
Um sicher zu stellen, dass entworfene Klimaschutzpfade auch umsetzbar sind, wird das ganze Programm hindurch ein intensiver Dialog mit Stakeholdern gepflegt. Bereits die Wahl relevanter Kriterien für einen Bewertungsrahmen kann nur in engem Austausch mit Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik vorgenommen werden. Auch transparente Kommunikation der Forschungsergebnisse in die Öffentlichkeit hinein ist ein Hauptanliegen des Projekts und wird etwa durch Museumsausstellungen und ein Schulprogramm umgesetzt. Wo immer möglich werden dabei nicht nur lineare Formate der Wissenschaftskommunikation genutzt, sondern partizipative und dialog-orientierte Ansätze verfolgt.
CDRSynTra bildet auch die Schnittstelle zur Forschungsmission "Marine Kohlenstoffspeicher als Weg zur Dekarbonisierung" der Deutschen Allianz Meeresforschung und wird die wissenschaftliche Gesamtsynthese über landbasierte und marine CDR-Methoden verantworten, die so in Kombination und vergleichend betrachtet werden können.
Projektleitung
Prof. Dr. Julia Pongratz
Ludwig-Maximilians-Universität München
Luisenstr. 37, 80333 München
Tel.: +49 89 2180 6652
E-Mail: julia.pongratz@lmu.de
Projektpartner
- Prof. Dr. Helmuth Trischler
Deutsches Museum - Prof. Dr. Andreas Oschlies, Dr. Hela Mehrtens
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel - Dr. Diana Rechid
Climate Service Center Germany (GERICS) / Helmholtz Zentrum Hereon - Dr. Stefan Schäfer
Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) - Dr. Felix Havermann, Dr. Christian Hoiß
Ludwig-Maximilians-Universität München - Prof. Dr. Jan Minx, Prof. Dr. Sabine Fuss
Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change - Prof. Dr. Elmar Kriegler, Dr. Jessica Strefler
Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK) - Dr. Oliver Geden
Stiftung Wissenschaft und Politik
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