Aktion 14: Die Verschmutzung von Flüssen und Meeren stoppen
Wir wollen die Verschmutzung von Flüssen und Meeren stoppen und die einwandfreie Wasserqualität hierzulande sichern.
Wo stehen wir?
Obwohl Deutschland über vergleichsweise hohe Standards verfügt, sind auch die Wasserressourcen der Bundesrepublik zunehmenden Belastungen ausgesetzt. So erreichen 97 Prozent der deutschen Fließgewässer nicht den von der EU geforderten ökologisch guten Zustand. Schadstoffe, Mikroplastik und Krankheitserreger im Wasserkreislauf stellen eine Herausforderung für die Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung dar und belasten die Nahrungsnetze in Flüssen und Meeren. Der vielfache Einsatz von Antibiotika bei Mensch und Tier hat zu einer Zunahme multiresistenter Keime geführt, die von Kläranlagen nicht vollständig gefiltert werden und über das Abwasser zunächst in die Flüsse und dann ins Meer gelangen. Diese anthropogen bedingte Verschmutzung des Wassers gefährdet den ökologischen Zustand von Gewässern und Meeren. Dies hat weitreichende Folgen auf aquatische Nahrungsnetze und die menschliche Gesundheit, die wir zum Teil noch gar nicht kennen.
Wo liegt der Forschungsbedarf?
Der Schutz von Wasserressourcen ist nur möglich, wenn wir Stoffflüsse und Prozesse im Wasserkreislauf sowie Gefährdungen durch menschliche Einflüsse besser verstehen. Dafür müssen wir unseren Blickwinkel erweitern. Unter dem Leitgedanken „Von der Quelle bis zur Mündung“ wollen wir eine engere Verzahnung von Binnengewässer- und Küstenforschung bewirken und Umweltauswirkungen auf Wasserkreisläufe von Flussgebieten bis ins Meer besser verstehen.
Umsetzungsschritte und Meilensteine
- Wir werden gemeinsam mit Akteuren im Wassersektor Konzepte für den Ressourcenschutz aufstellen und Verfahren entwickeln, wie Verschmutzung bereits am Ursprung vermieden und verschmutztes Wasser sicher gereinigt werden kann.
- Mit „Sauberes Wasser“ haben wir einen zentralen Themenschwerpunkt im Bundesprogramm Wasser: N gesetzt. Unser Ziel ist es, ab 2020 Wasserforschung und Wasserinnovationen „made in Germany“ für die Zukunft zu stärken und damit die Vorreiterrolle Deutschlands zu sichern.
- 2020 legen wir die Ergebnisse aus der Forschungsförderung zu Hauptbelastungsquellen sowie Risiken von Antibiotikaresistenzen im Wasserkreislauf und erste Lösungen für Vorsorgemaßnahmen vor.
- Ab 2021 werden wir uns in einer europäischen Förderinitiative zum Auftreten von anthropogenen Spurenstoffen, von Krankheitserregern und antimikrobiell resistenten Bakterien in Süß- und Salzwasserökosystemen engagieren.
- 2021 werden wir die Ergebnisse unseres Forschungsschwerpunktes zu Plastik in der Umwelt veröffentlichen. Neue Technologien sollen hier die Auswirkungen von Mikroplastik auf die Umwelt untersuchen, den Eintrag wirksam vermeiden und Mikro- plastik aus dem Wasser entfernen. Auf europäischer Ebene legen wir die Ergebnisse zu ökologischen Aspekten von Mikroplastik in der Meeresumwelt im Jahr 2024 vor.
- 2020 werden wir auf EU-Ebene die Forschung zu den Auswirkungen der Munitionsbelastung in Meeren fördern.
- Ab 2021 werden wir mit einer neuen Forschungsinitiative zum Grundwasser dazu beitragen, der Belastung des Grundwassers mit Nitrat, Phosphat und Chemikalienrückständen entgegenzuwirken.
- Wir werden das Onlineportal zur korrekten Entsorgung von Arzneimitteln (arzneimittelentsorgung.de) weiterentwickeln und damit den Bürgerinnen und Bürgern alle Informationen über sichere und umweltbewusste Entsorgungswege zur Verfügung stellen.
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