Drittes deutsch-griechisches Forschungs- und Innovationsprogramm
Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in den Sektoren Wärme, Industrie und Verkehr sind Wasserstofftechnologien ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende sowie das Erreichen nationaler wie internationaler Klimaziele. Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Innovationspotenzials der Bundesrepublik Deutschland und der Hellenischen Republik sollen im Rahmen der Bekanntmachung Verbundvorhaben der angewandten Forschung und Entwicklung entlang der Wertschöpfungskette von Grünem Wasserstoff gefördert werden.
Die Einreichungsfrist endet am 4. September 2024 um 23:59 Uhr.
Das dritte deutsch-griechische Forschungs- und Innovationsprogramm schließt an die erfolgreichen vorherigen Auflagen aus den Jahren 2013 und 2016 an und stellt den Beginn der gemeinsamen Forschung im Bereich Grüner Wasserstoff zwischen den beiden Ländern dar. Die Bekanntmachung zielt darauf ab, den Wissenstransfer zwischen Forschung und Industrie zu intensivieren und neuartige Forschungsergebnisse in marktreife Prototypen zu übersetzen. Darüber hinaus sollen Kooperationen zwischen deutschen und griechischen Einrichtungen gefördert werden, um die Grundlagen für eine über die Projektlaufzeit andauernde Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationspartnerschaft zu legen.
Gefördert wird in zwei Modulen:
In Modul A werden Verbundvorhaben mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette Grüner Wasserstoff von der Erzeugung über die Speicherung und den Transport bis hin zur Nutzung einschließlich übergeordneter systemischer Fragestellungen gefördert. Die Vorhaben sollen eine hohe Praxisrelevanz aufweisen und Strategien zur Implementierung der Forschungsergebnisse in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft aufzeigen.
In Modul B werden wissenschaftliche Begleitprojekte gefördert, in welchen die Projekte aus Modul A hinsichtlich des Potenzials in Bezug auf den Wissens- und Technologietransfer analysiert und mögliche Verbesserungsvorschläge erarbeitet werden.
Gefördert werden folgende Maßnahmen:
Modul A: Internationale Verbundforschungsprojekte mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie (2 + 2)
Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte als Verbundvorhaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette Grüner Wasserstoff von Erzeugung, über Speicherung und Transport bis hin zur Nutzung einschließlich übergeordneter, systemischer Fragestellungen, die entsprechend des Zuwendungszwecks in internationaler Zusammenarbeit mit Partnern aus Griechenland eines oder mehrere der nachfolgenden Schwerpunktthemen bearbeiten:
- Forschungsvorhaben zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff und der Entwicklung innovativer Erzeugungstechnologien sowie ihre Hochskalierung. Dies beinhaltet auch die Kombination mit Technologien zur nachhaltigen Bereitstellung des notwendigen Rohstoffs Wasser, beispielsweise durch Meerwasserentsalzung mit erneuerbaren Energien, direkte Meerwasserelektrolyse oder durch Aufbereitung von Abwasser. Auch andere effiziente Formen der Wasserspaltung, beispielsweise mit entkoppelter Wasserstoff- und Sauerstoffentwicklung oder disruptive Prozesse, können Gegenstand von Vorhaben sein.
- Forschungsvorhaben zur Herstellung von Wasserstoffderivaten auf Basis von Grünem Wasserstoff. Hierzu zählt die Umwandlung von Wasserstoff in chemische Rohstoffe und synthetische Kraftstoffe (zum Beispiel Ammoniak, E-Kerosin, E-Diesel, Methanol, andere Alkohole). Auch die Entwicklung sogenannter „Containerlösungen vor Ort" (Anlagen, die vor Ort in miteinander kombinierten Prozessschritten das gewünschte Derivat erzeugen) ist möglich.
- Forschungsvorhaben für die Speicherung und den Transport von Grünem Wasserstoff. Hierzu zählen beispielsweise Materialforschung im Bereich von Wasserstoff-Tanks und Wasserstoffleitungen sowie zu Trägersubstanzen für alle Transportformen (zum Beispiel Flüssigwasserstoff, LOHC, Ammoniak) sowie Forschung zu Sicherheitsaspekten.
- Forschungsvorhaben zur Integration von Wasserstoff (und Derivaten) im Energiesystem.
- Forschungsvorhaben zur integrierten Anwendung von Grünem Wasserstoff in ansonsten nicht dekarbonisierbaren Bereichen. Hierzu zählen zum Beispiel Brennstoffzellenfahrzeuge im Kfz- und Schwerlastbereich, E-Fuels in der Landwirtschaft, die Dekarbonisierung von Stahl- und Chemieunternehmen sowie die Umstellung auf E-Kerosin im Luftverkehr.
Integriert werden können jeweils Teilaspekte
- die generelle Fragestellungen der Materialforschung und Prozessentwicklung untersuchen;
- zu begleitenden Analysen/Systemstudien zur Erzeugung und Integration von Grünem Wasserstoff in das Energiesystem (beispielsweise Simulationen/Modellierungen, techno-ökonomische Analysen, Potentialanalysen, Pfadbewertungen, Machbarkeitsuntersuchungen);
- die das gesamte Energiesystem inkl. Integration und Sektorkopplung betrachten;
- die Business-Modelle konzipieren;
- welche die akademische und berufliche Ausbildung berücksichtigen und in die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten integrieren;
- zur öffentlichen Akzeptanz von Wasserstoff und Wasserstoffinfrastruktur.
Modul B: Wissenschaftliches Begleitprojekt
Ein übergreifendes Begleitprojekt (Einzel- oder Verbundvorhaben) soll den Wissens- und Technologietransfer der Projekte aus Modul A stärken. Es soll durch eine theoretische Rahmengebung dazu beitragen, die Brücke zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung zu schließen und damit die Innovationsorientierung der Verbundprojekte unterstützen, sodass sich deren Wettbewerbsfähigkeit verbessert und die Wirksamkeit der Forschungsergebnisse der Projekte gewährleistet wird.
Nachrichten zur Maßnahme
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