Forschung für Wasserstoff und für den künftigen Energiemix in Deutschland und Frankreich
Deutschland und Frankreich fördern gemeinsame Wasserstoffprojekte. Beide Länder bereiten den Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft vor. Mit einem gemeinsamen Förderaufruf werden innovative Wasserstoff-Lösungen finanziert.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das französische Ministerium für Hochschulbildung und Forschung (MESR) fördern innovative Projekte, die Lösungen für zentrale Herausforderungen beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft hervorbringen – ein Mehrwert für beide Staaten.
Mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Budget zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Euro pro Pro-jekt arbeiten mindestens eine deutsche und eine französische Forschungseinrichtung zusammen. Thematisch bringen Forschende Innovationen für die elektrochemische Wasserstoffproduktion, die Wasserstoffinfrastruktur und die Wasserstoffsystemintegration voran.
Gefördert werden Verbundvorhaben zwischen deutschen und französischen Partnern, die anwendungsorientierte Grundlagenforschung durchführen. Die Projekte lassen innovative Forschungsbeiträge zu einer künftigen sektorenübergreifenden Wasserstoffwirtschaft in Frankreich, Deutschland und Europa erwarten. Partner und Einrichtungen entlang der gesamten Innovationskette von der Forschung über die Industrie bis zu den Endnutzern arbeiten eng zusammen. So gelingt es, die entwickelten Lösungen in Industrie und Wirtschaft zu überführen.
Hintergrund
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das französische Ministerium für Hochschulbildung und Forschung (MESR) haben einen gemeinsamen Förderaufruf zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft initiiert. Beide Länder hatten in ihren jeweiligen nationalen Wasserstoffstrategien die Beschleunigung der Entwicklung und des Einsatzes von Wasserstofftechnologien beschlossen und entsprechende Förderprogramme für die Wasserstoffforschung auf den Weg gebracht. Das ist die zweite Förderbekanntmachung der beiden Länder in der Energieforschung.
Folgende Projekte Gibt es
Im Projekt IDEAS möchten die Projektbeteiligten die Technologie der Anionenaustauschmembran-Elektrolyse (AEMEL) weiterentwickeln. Ziel ist es, hochleistungsfähige, kostengünstige und langlebige Systemkomponenten zu schaffen. Dazu entwickelt das Projekt neue Aerogel-Katalysatoren, optimiert Membran-Elektroden-Einheiten standardisiert Testprotokolle und erarbeitet Gegenmaßnahmen um Degradation zu mindern. KI-Modelle unterstützen diese Arbeiten.
Das Forschungsprojekt CrossHy hat sich zum Ziel gesetzt, einen robusten und detaillierten Fahrplan für den Aufbau der erforderlichen Wasserstoff-Infrastruktur in Frankreich und Deutschland zu erstellen. Hierfür werden Modelle für Multi-Energiesysteme (Elektrizität, Erdgas, Wasserstoff, Wärme) entwickelt, gekoppelt und angewandt. Der Schwerpunkt liegt auf der Erschließung von Synergien durch den koordinierten Betrieb der Energiesysteme in beiden Ländern.
Das Forschungsvorhaben MINDSET hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Open-Source-Modelle zu entwickeln. Diese sollen die Einführung von Wasserstoff in der EU mit den Entwicklungen auf den internationalen Märkten in Einklang bringen. Anhand einer Kombination von spieltheoretischen Analysen und numerischer Modellierung entwickeln die Projektbeteiligten ein Instrumentarium, das Nutzer auch dann anwenden können, wenn sich Regulierungen und Marktbedingungen verändern.
Das übergeordnete Ziel von FFWD ist es, die Wasserelektrolyse mit Protonenaustauschmembranen (PEM) effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Um dies zu erreichen, werden PFAS-freie Kohlenwasserstoffpolymere entwickelt, die besser für hohe Temperaturen geeignet und von Natur aus gasdichter sind. Das Projekt umfasst dabei die Entwicklung von Polymer über (beschichtete) Membran bis zum 250 cm² Zellstapel, um die Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis zur Industrie abzudecken.
Das Projekt HADES möchte die elektrokatalytische Ammoniak-Spaltung und Reinigung des so entstandenen Wasserstoffs in einem einzelnen Schritt ermöglichen. Mithilfe von Membranreaktoren auf keramischer Basis und hochentwickelten Katalysatoren plant das Projekt, eine effiziente, kompakte und modulare Technologie für die Bereitstellung von grünem Wasserstoff zu entwickeln.
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