Gesellschaft: Sozial-ökologische Forschung

Unter dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Erforschung von bedeutenden gesellschaftlichen Veränderungsprozessen (Transformationen), wie etwa die Mobilitätswende. Dabei geht es um konkrete Lösungen für ein gutes und zugleich umweltverträgliches Leben. Transdisziplinarität, Partizipation und Soziale Innovationen prägen die Nachhaltigkeitsforschung in Stadt und Region.

Der Mensch im Mittelpunkt

Bei der Sozial-ökologischen Forschung geht es um komplexe Zusammenhänge von großen Systemen, die untereinander in Wechselbeziehung stehen. Diese betreffen alle Bereiche des menschlichen Lebens: beispielsweise das Wohnen und Arbeiten, die Mobilität, Versorgung mit Wasser, Energie, Ernährung, Bildung und Erholung. Forschende arbeiten transdisziplinär. Das heißt: Forschungsfragen werden nicht von der Wissenschaft allein entwickelt und analysiert, sondern gemeinsam mit den relevanten Akteuren aus der Praxis. Oft gibt es Beteiligungsformate, in denen sich auch Bürgerinnen und Bürger einbringen. Die Projektteams sind interdisziplinär aufgestellt, da viele Fachdisziplinen ihre Expertise beisteuern, um Lösungsansätze zu finden, die dann systemisch in Richtung Nachhaltigkeit wirken. Soziale und technologische Innovationen gehen Hand in Hand, werden erprobt und ausgewertet und die Erkenntnisse für andere verfügbar gemacht.

Sozial-ökologische Forschung

  • ... ist eine transformative Forschung.
  • ... basiert auf Transdisziplinarität.
  • ... bietet Impulse für das Wissenschaftssystem.
  • ... entwickelt anwendungsorientierte Lösungen vor Ort.
  • ... erprobt Ideen in Reallaboren.
  • ... nutzt Partizipation und Soziale Innovationen.
  • ... setzt auf Wirkung und Transfer.

Sozial-ökologische Forschung steht für die Entwicklung neuer Lösungsansätze für mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft!

Gesellschaftliche Herausforderungen

Unsere Gesellschaft steht vor zahlreichen, zum Teil globalen Herausforderungen. Dazu gehören:

  • klimaschädliche Emissionen zu reduzieren,
  • Energiesicherheit zu gewährleisten,
  • Resilienz gegen Krisen zu erhöhen,
  • natürliche Lebensgrundlagen zu bewahren,
  • Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten,
  • Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme zu gewährleisten und
  • sozialer Ungleichheit entgegenzuwirken.

Diese Herausforderungen müssen auch und können insbesondere auf der Ebene von Regionen und Städten bewältigt werden. Dort werden sie sichtbar und spürbar: In Städten zeigen sie sich als konkrete Probleme wie gesundheitliche Belastungen (Hitzestress, Luftverschmutzung), steigende Bodenpreise (unter anderem durch Flächenknappheit und Spekulation), Mangel an bezahlbarem Wohnraum und Verödung von Innenstädten; in ländlichen Räumen werden sie unter anderem als Schwierigkeiten bei der Daseinsvorsorge sowie als Belastung der Naturräume wahrgenommen. Fest steht: Eine gesellschaftliche Transformation in Richtung Nachhaltigkeit ist notwendig. Aber wie kann sie gelingen?

Lösungen finden, die wirken: vom Stadtquartier bis in die Region... und darüber hinaus

Der Fokus der aktuellen Fördermaßnahmen richtet sich auf eine nachhaltige Entwicklung in Stadt und Region, auf nachhaltige Mobilität, Lebensqualität und Resilienz städtischer Räume, auf den Schutz der Biodiversität und auf soziale Innnovationen, etwa beim Bauen und Wohnen. In den transdisziplinären Forschungsprojekten arbeiten Wissenschaft und Praxis gemeinsam. Ganz zentral ist der Transfer der Forschungsergebnisse in die Breite. Adressaten sind hier unter anderem Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der kommunalen Ebene. Das BMBF fördert zudem den Austausch zwischen Forschungsgruppen und Institutionen, die sich wissenschaftlich den gesellschaftsrelevanten Fragen einer Transformation in Richtung Nachhaltigkeit widmen. Sie geben wichtige Impulse ins Wissenschaftssystem und entwickeln die Methodik der Transformationsforschung weiter.

Die Projekte erarbeiten Lösungen, die konkret umsetzbar und übertragbar sein sollen: Vom Stadtquartier über die Stadtregion bis hin zu regionalen Transformationsräumen (zum Beispiel Metropolregionen) werden alle räumlichen Ebenen angesprochen. Sozial-ökologische Forschungsprojekte sind auch Teil von transnationalen Verbünden auf europäischer Ebene.

Themen der Nachhaltigkeitsforschung in Stadt und Region

Unsere Fördermaßnahmen richten den Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung in Stadt und Region und bespielen die Themen

  • Nachhaltige Mobilität
  • Nachhaltiges Bauen und Wohnen
  • Nachhaltige Infrastruktur, Ressourcen und Klimaanpassung
  • Nachhaltiges Wirtschaften
  • Biodiversitätsschutz und nachhaltige Landnutzung
  • Nachhaltigkeit in der Wissenschaft und
  • Transdisziplinarität (Methoden).

Sie sind Teil der übergeordneten BMBF-Transformationsinitiative Stadt – Land – Zukunft mit ihrem spezifischen Bezug zu kommunalen, regionalen oder funktionalen Räumen.

Unsere aktuellen Fördermaßnahmen finden Sie hier und unten in der Infobox.

Nachhaltige Stadtentwicklung - konkret!

Exemplarisch stellen wir hier eines der Forschungsprojekte aus der Sozial-ökologischen Forschung vor - ein Erfolgsprojekt: Stadtgrün wertschätzen!

Das im Projekt vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) entwickelte Online-Tool www.stadtgruen-wertschaetzen.de ermöglicht es, für deutsche Großstädte eine Erhöhung/Reduzierung des Stadtgrüns zu simulieren und den Wert dieser Veränderung in Euro auszudrücken.

Den Zweiseiter zum Projekt "Stadtgrün wertschätzen" gibt es in der Vollansicht hier.

Von A bis Z: Agenda 2030 und „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation"

Der sozial-ökologische Forschungsansatz leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sowie zur Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Die Forschungsprojekte zahlen insbesondere auf die „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation" der Bundesregierung und auf die BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit" (FONA-Strategie 2020) ein. Gesellschaftsbezogene Nachhaltigkeitsforschung adressiert die zentralen Herausforderungen unserer Zeit: soziale Balance, ökologische Verträglichkeit und ökonomische Tragfähigkeit.

GAIA Artikel aus dem Förderschwerpunkt

Regelmäßig berichtet der Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung in der wissenschaftlichen Zeitschrift GAIA - Ecological perspectives for Science and Society (oekom) über laufende Forschungsinitiativen, -projekte und aktuelle Forschungsfragen.

Artikel aus der Sozial-ökologischen Forschung in der GAIA (Open Access)

Immer gut informiert

Abonnieren Sie gerne unseren Newsletter!

Der Newsletter der Sozial-ökologischen Forschung des BMBF erscheint in der Regel quartalsweise. Hier gelangen Sie zur Anmeldung und zu den Ausgaben des Newsletters "Nachhaltigkeitsforschung in Stadt und Region"!

Aktuelle Nachrichten auch auf X: @soef_BMBF

Zuletzt geändert am