RegIKlim – Regionale Informationen zum Klimahandeln
Welche konkreten Klimaveränderungen sind in meiner Region zu erwarten? Welche Anpassungsmaßnahmen sind notwendig und sinnvoll? Antworten auf diese und weitere Fragen soll die BMBF-Fördermaßnahme RegIKlim liefern.
Der globale Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Dabei fallen die Veränderungen regional sehr unterschiedlich aus. Klimavorhersagen für Deutschland prognostizieren für einige Regionen vermehrte Hitzewellen, frühjährliche Trockenphasen und eine Verschiebung von Sommerniederschlägen in den Winter. In anderen Regionen kommt es hingegen häufiger zu Starkniederschlägen und Überschwemmungen. Dies schafft unterschiedliche Anpassungsbedarfe, die nicht nur von den konkreten klimatischen Veränderungen und ihren Auswirkungen abhängen, sondern maßgeblich von den Gegebenheiten und der Anpassungskapazität von Kommunen und Regionen bestimmt werden.
Damit die verantwortlichen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung wissenschaftsbasiert und effektiv auf die Klimaveränderungen reagieren können, benötigen sie Informationen, wie sich Klimaänderungen lokalspezifisch auswirken, welche Folgen damit verbunden sind und welche Handlungsoptionen für die Anpassung bestehen.
Bislang mangelte es dafür jedoch an verlässlichen Informationen. Die Fördermaßnahme „Regionale Informationen zum Klimahandeln - RegIKlim" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Städte und Regionen dabei, mit dem Klimawandel und den damit einhergehenden Umweltbelastungen aktiv und zielgerichtet umzugehen und lokale Akteure durch den Aufbau von Wissen dazu zu befähigen, wissenschaftsbasiert notwendige Anpassungsmaßnahmen umzusetzen.
Insgesamt acht Forschungsprojekte tragen gemeinsam dazu bei, entscheidungsrelevantes Wissen zum Klimawandel in Kommunen und Regionen aufzubauen und eine breite Basis für maßgeschneiderte und verlässliche Services für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu schaffen.
RegIKlim: Lösungen für unterschiedliche landschaftstypische Modellregionen
In sechs Modellregionen erarbeiten transdisziplinäre Forschungsprojekte gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft neue Werkzeuge für lokale Herausforderungen. Ausgehend von den konkreten Klimaänderungen und räumlichen Gegebenheiten entwickeln sie Konzepte für die Entscheidungsunterstützung zur regionalen Anpassung an den Klimawandel. Zusätzlich forschen sie an grundlegenden regionalen Aspekten für die Klimaanpassung, wie zum Beispiel die integrierte Bewertung von Klimarisiken und untersuchen, welche weiteren Handlungsoptionen in den jeweiligen Regionen möglich sind.
Unterstützt werden die Arbeiten in den Modellregionen von zwei Querschnittsprojekten: NUKLEUS und WIRKsam. Ihre zentrale Aufgabe als Querschnittsprojekte ist es, den Forschungsprojekten hochaufgelöste regionale und lokale Klimainformationen bereitzustellen, die Projekte fachübergreifend zu begleiten sowie Vernetzungsangebote für die projektübergreifende Zusammenarbeit zu realisieren.
RegIKlim wird in zwei Projektphasen bearbeitet - von der Forschungsidee bis zum Transfer
In der ersten Phase (2020-2023) von RegIKlim wurden in den Modellregionen grundlegende Konzepte und Maßnahmen zu den unterschiedlichsten Herausforderungen des Klimawandels erarbeitet, wie zum Beispiel für den Umgang mit urbanen Hitzeinseln, Trockenheit, Starkregen und Überflutungsschutz. Anschließend erfolgte eine erste prototypische Erprobung der Konzepte mit den Praxisakteuren in den Kommunen der Modellregionen.
In der zweiten Phase (2023-2026) werden diese prototypischen Konzepte so weiterentwickelt, dass sie als konkrete und einfach anwendbare digitale Klimadienste für Kommunen und Regionen zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse dieser zweiten Phase werden dazu beitragen, dass sich Kommunen und Regionen besser an den Klimawandel anpassen können und ihre Resilienz gegenüber den prognostizierten regionalen Klimaänderungen erhöhen können.
Die Querschnittsprojekte NUKLEUS und WIRKsam führen in der zweiten Phase die Arbeiten für ein sogenanntes „Klimakataster" weiter. Damit soll das Angebot von Klimadaten für die Modellregionen – und darüber hinaus – verbessert werden. Zudem werden Aktivitäten zum Ergebnistransfer und zur Verstetigung der Projektergebnisse durch praktische Umsetzung ebenso wie der Transfer in institutionalisierte Angebote des Bundes und der Länder weiter vorangetrieben.
RegIKlim: Ein Beitrag zur Digitalisierung von Deutschland
Die Maßnahme ist Teil der Leitinitiative „Lokale Klima- und Umweltmodelle für Zukunftsstädte und -Regionen" der BMBF Digitalstrategie, des Aktionsplans Natürlich.Digital.Nachhaltig. und der Digitalstrategie der Bundesregierung.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt für die Maßnahme RegIKlim in zwei Phasen Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 35 Millionen Euro bereit.
Forschungsprojekte
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