Mit aktiver Mobilität Gesundheit und Klimaschutz fördern
Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Bus oder Bahn: Das ist der Schlüssel zu einer klimagerechten und zugleich gesunden Mobilitätswende. Wie diese angekurbelt werden kann, forscht Dr. Vivian Frick mit ihrer Nachwuchsgruppe AMBER.
Umwelt und Nachhaltigkeit
Die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit begleiten Vivian Frick schon seit sie denken kann. Als sie sich für das Studium der Psychologie und Politikwissenschaften entschied, behielt sie auch diese Interessen im Blick. Das Psychologiestudium war ihr wichtig, um das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen besser zu verstehen. Dabei standen für sie immer auch die Fragen im Fokus: Wie können Menschen motiviert werden, ein nachhaltiges Leben im Einklang mit der Natur zu führen? Was braucht es, damit Menschen im Globalen Norden ihren Konsum so zurückzuschrauben, dass Menschen im Globalen Süden ebenfalls ein gutes Leben führen können? Wie motivieren wir Menschen, nicht nur als Konsumierende, sondern auch als Bürgerinnen und Bürger in einer Demokratie nachhaltig zu handeln?
Bereits als Studentin engagierte sie sich in der Initiative Psychologie im Umweltschutz (IPU) und im Schweizer Verband Studentischer Organisationen für Nachhaltigkeit (VSN). „Heute bin ich auch weiterhin bei der IPU, der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW), der solidarischen Landwirtschaft und weiteren Umweltorganisationen dabei. Mich politisch und zivilgesellschaftlich für Nachhaltigkeit einzusetzen, ist mir mindestens so wichtig wie etwa der Flug- oder Fleischverzicht."
Nachwuchsgruppe AMBER
Die Idee zur Forschung der Nachwuchsgruppe AMBER (Active Mobility for maintained Benefits of Health and Environment) entwickelte sie mit ihrem Kollegen Dr. Jan Keller von der Freien Universität Berlin, da beide schon lange nach geeigneten Forschungsmöglichkeiten suchten, um die Umwelt- und Gesundheitspsychologie zusammenzubringen. In der Nachwuchsgruppe ergänzen sich Kompetenzen aus der Gesundheits- und Umweltpsychologie, dem Bereich Public Health, der Meteorologie und dem Nachhaltigkeitsmanagement. In einem inter- und transdisziplinären Forschungsdesign arbeitet die Nachwuchsgruppe eng mit unternehmerischen und zivilgesellschaftlichen Praxispartnern und einem wissenschaftlichen Beirat zusammen.
„Viele nachhaltige Transformationspfade, also ein grundlegender Wandel, sind ja auch vorteilhaft für die Gesundheit – und umgekehrt: Das sieht man nicht nur bei der aktiven Mobilität, sondern auch im Ernährungsbereich, der Stadtplanung oder der Klimawandelanpassung." Und so fährt Vivian Frick meistens mit dem Rad zur Arbeit, genauso wie fast alle Mitarbeitenden des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), an dem sie mit der Nachwuchsgruppe forscht.
Klimaschutz durch aktive Mobilität
Auch als Bürgerin sind sind der Umwelt- und Sozialpsychologin Vivian Frick Ergebnisse aus ihrer Forschung wichtig: Sie wünscht sich, dass sie nicht nur politisches Gehör finden, sondern auch umgesetzt werden. Zum Beispiel berichteten ihr Bürgerinnen und Bürger, dass Gefahrenstellen oder Hitzeinseln in der Stadt sie vom Fahrradfahren oder Zufußgehen abhalten würden. Hier müsse mit Änderungen im Verkehrskonzept oder mit mehr Stadtbegrünung reagiert werden, so Fricks Meinung. „Bürgerinnen und Bürger können als sogenannte Change Agents durch verschiedene Maßnahmen und eigene Verhaltensänderungen entscheidend zur Mobilitätswende beitragen." Sie hofft, dass ihre Forschungsergebnisse zu mehr Bewegung, bessere Luft und das gemeinsame Engagement zu einer lebenswerteren Stadt führen.
AMBER und Karriere
Das Projekt ist Dr. Vivian Frick sehr wichtig, da es ihr ermöglicht, sich im Rahmen einer Habilitation vertieft und in einem transdisziplinären Team mit einem neuen Forschungsthema auseinanderzusetzen – dem Zusammenhang von Gesundheit und Nachhaltigkeit sowie der Bedeutung und den Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements in unserer Gesellschaft und im Umweltschutz. Die Kooperation mit anderen Forschungsdisziplinen und Praxispartnern in diesem BMBF-Förderprogramm sowie der lange Zeithorizont von fünf Jahren eröffneten besonders viele Lern- und Möglichkeitsfelder für die Nachhaltigkeitsforschung.
„Projekte in der Drittmittelforschung haben oftmals sehr kurze Projektlaufzeiten und weniger thematische Freiheit. Zudem macht es großen Spaß, sich mit Forschenden aus den verschiedensten Disziplinen auszutauschen und Promovierende auf deren wissenschaftlichem Karriereweg zu begleiten."
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