Mehrwert durch Bürgerbeteiligung?

Prof. Dr. Tobias Escher forscht mit seinem Team zu Partizipationsnutzen und wie Bürgerbeteiligung politische Entscheidungen zur nachhaltigen Stadtentwicklung beeinflusst.

CIMT

Tobias Escher wollte schon immer an gesellschaftlich relevanten Fragen arbeiten und dazu beitragen, die Welt ein Stück weit besser zu machen. Das kann ihm nun gelingen: als Leiter der Nachwuchsgruppe des Projektes CIMT. Dies ist keine falsche Schreibweise des Gewürzes Zimt, sondern das Akronym für „Citizen Involvement in Mobility Transitions". Der Juniorprofessor möchte mit seinem Team ein Verständnis dafür entwickeln, wie gut und unter welchen Bedingungen Bürgerbeteiligung einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, besonders bei Mobilitätsfragen, leisten kann. Seine interdisziplinäre Forschungsgruppe aus Sozialwissenschaften, Stadt- und Raumplanung sowie Informatik analysiert die Veränderung individueller Einstellungen, bewertet die inhaltliche Relevanz der durch Beteiligung gewonnenen Erkenntnisse und unterstützt gezielt diese Prozesse durch automatisierte Auswertungs- und Visualisierungsmethoden.

Kommunikation im Internetzeitalter

Escher hatte Medien- und Kommunikationswissenschaften im Hauptfach und Informatik im Nebenfach studiert, weil er verstehen wollte, wie sich das Internet auf die Kommunikation auswirkt. Dieses Interesse hat sich seit seinem Studium weiterentwickelt hin zur politischen Soziologie: „Weil mich interessiert hat, wie politische Systeme eigentlich funktionieren und wie wir dafür sorgen können, dass alle Teile der Gesellschaft gleichberechtigt teilhaben können."

Mobilität und Umweltschutz

Für Tobias Escher war Umweltschutz schon immer wichtig, zum Beispiel bei der Frage, wann und wie oft man das Flugzeug zum Reisen nutzen sollte. Mit dem Fokus auf nachhaltige Mobilität beschäftigt ihn das Thema nun auch in seiner Forschung. Er findet es sehr interessant, noch mehr Hintergrundwissen zu den Auswirkungen verschiedener Verkehrsmittel und möglichen Alternativoptionen kennenzulernen und mit den Ergebnissen seiner Nachwuchsgruppe zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz beitragen zu können.

Arbeit und Familie

Der Juniorprofessor schöpft viel Kraft aus seiner Familie. Aber: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist im Wissenschaftsbetrieb zwar besser als anderswo, dennoch weit entfernt davon, optimal zu sein." Mit Kindern habe man ein großes Stück Verantwortung und so ist Nachhaltigkeit für Tobias Escher nichts Abstraktes, denn ihm ist es wichtig, wie die Welt in 30 Jahren aussieht.

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