Nachhaltiges Mobilitätsverhalten
Prof. Dr.-Ing. Meike Levin-Keitel forscht mit ihrem Team zu einer multioptionalen Mobilitätskultur im Projekt MoveMe.
Die Welt mitgestalten
Nach einem Freiwilligen Ökologischen Jahr war Meike Levin-Keitel klar, dass sie sich auch weiter mit gesellschaftlich relevanten ökologischen Themen auseinandersetzen möchte. „Das Studium der Landschafts- und Freiraumplanung ermöglichte mir, von landschaftsarchitektonischem Entwerfen bis hin zu ökologischer Planung mein Wissen weiter auszubauen und die Welt von morgen mitzugestalten." Schon als Schülerin fing sie an, sich gesellschaftlich zu engagieren. Levin-Keitel arbeitete in ökologischen Initiativen und Verbänden mit und später als ehrenamtliche Finanzvorständin eines Schülerinnenladens. „Ich packe gerne an, wenn Not am Mann oder an der Frau ist und Menschen gebraucht werden, die mitgestalten wollen. Das ist wohl bis heute so geblieben."
MoveMe
„In unserem Forschungsprojekt MoveMe geht es um nachhaltiges Mobilitätsverhalten‚ also das, was mich bewegt und wie es mich bewegt. Aus sozial-ökologischer Perspektive interessiert uns, wie die gesellschaftliche Veränderung hin zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten gehen kann." Gemeinsam mit Dr. Lisa Ruhrort vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) leitet sie die Nachwuchsgruppe MoveMe in der sozial-ökologischen Forschung. Dort wird in einem inter- und transdisziplinären Forschungsprozess untersucht, wie sich eine ‚multioptionale' Mobilitätskultur in verschiedenen Raumtypen umsetzen lässt. Diese umfasst als Planungseinheit sowohl hoch verdichtete Innenstadtbereiche, als auch verschiedene Typen von suburbanen und ländlichen Räumen.
„Wir arbeiten sehr eng mit unseren Praxispartnern zusammen und erforschen gemeinsam, wie wir die Verkehrswende in der Region umsetzen können." Die Nachwuchsgruppe wendet raum- und verkehrswissenschaftliche, soziologische, umweltpsychologische und transformationswissenschaftliche Verständnisse von Raum interdisziplinär an und entwickelt sie weiter. Konkret analysiert und bewertet MoveMe die Wirkungen von ausgewählten Schlüsselinnovationen digitalisierter Mobilität auf Verkehr und Raum für die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätsstrukturen in drei Beispielquartieren in der Region Hannover.
„Wir gehen immer davon aus, dass wir viele Maßnahmen schon kennen. Wir wissen ganz viel, was wir machen können. Die Frage ist nur, was funktioniert eigentlich wo, in welchem Raum?"
Arbeit muss Freude machen
„Ich habe mich erst sehr spät mit einer Karriere in der Wissenschaft angefreundet. Mir war und ist immer wichtiger, dass mir meine Arbeit Spaß macht, mich fordert und ich immer wieder neue Herausforderungen finde. In welchem Bereich ich dann tätig bin - also in der freien Wirtschaft, an der Universität oder im öffentlichen Verwaltungsdienst - ist erst später mit meiner Forschung relevant geworden."
Familie und Arbeit
Meike Levin-Keitels Kinder prägen ihre Arbeit in erheblichen Maße. „Das beginnt bei der zeitlichen und räumlichen Organisation meiner Arbeit bezogen auf die klassischen Bürozeiten versus gemeinsamer Familienzeit sowie Pendeln zwischen Dortmund und Hannover. Und geht hin bis zu Mobilitätsfragen, zum Beispiel mit welchem Verkehrsmittel wir denn nun zusammen in den Urlaub fahren wollen, Auto oder Zug."
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