Nachhaltigkeit und Industrie 4.0
Dr.-Ing. Grischa Beier erforscht mit seinem Team Potentiale digital-vernetzter Produktion für Mensch, Umwelt und Technik im Projekt ProMut.
Gesellschaftliches Interesse
Politische Fragen und Fragen gesellschaftlicher Ungleichheit und Ungerechtigkeit haben Grischa Beier schon immer sehr interessiert. Er wurde in Ostdeutschland sozialisiert und die nach der Wende damit einhergehenden sozio-ökonomischen Verwerfungen haben ihn und sein familiäres Umfeld geprägt. Daher war auch die Frage der Zukunftssicherheit ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Studienfachs. So überzeugte am Ende ein Beruf besonders: der des Ingenieurs.
Industrie 4.0: Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Nach seinem Maschinenbaustudium und der anschließenden technischen Promotion wuchs ein Wunsch in Grischa Beier immer stärker: „Ich wollte meine technische Ausbildung nutzen, um mich den großen gesellschaftlichen Fragen zu widmen. Und eine der ganz großen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit ist aus meiner Sicht die Frage, wie wir zukünftig nachhaltiger leben können." So erforscht er mit seinem Team am RIFS die Frage, wie moderne digitale Technologien genutzt werden können, um Wirtschaft und Industrie im Sinne der Nachhaltigkeit zu transformieren und gleichzeitig den Menschen zu dienen.
Fabrik der Zukunft
Grischa Beier hofft, dass die Fabrik der Zukunft nicht menschenleer sein wird. Es würden dort neben den automatisierten Maschinen hoffentlich gut ausgebildete Menschen arbeiten, die eine Arbeit haben, von der sie gut leben können und die ihnen Freude bereitet. „Und diese Fabrik, so meine Hoffnung, werde auch deutlich weniger negative Umwelteffekte haben als es heutzutage der Fall ist." Die Umweltwirkungen, die durch diese Fabriken entstünden, würden hoffentlich transparent und nachvollziehbar dokumentiert werden, sodass erkennbar ist, wer welche Effekte verursache.
Rat an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Grischa Beier empfiehlt ihnen, sich für Themen zu engagieren, die ihren persönlichen Interessen, Überzeugungen und Talenten entsprechen. Am besten sollten sie sich im Rahmen der sozial-ökologischen Forschung engagieren, „damit wir gemeinsam den Weg in eine nachhaltigere Zukunft gestalten können".
Arbeit und Familie
Grischa Beier sagt, seine beiden Jungs hätten sein Leben sofort komplett auf den Kopf gestellt und wie alle arbeitenden Eltern habe auch er damit zu kämpfen, Familie und beruflichen Eigen-Anspruch irgendwie in Einklang zu bringen. Aber es ist ihm durchaus bewusst, dass er durch die vielen Freiheiten, die man in der Forschung genießt, in einer sehr privilegierten Situation sei. „Meine Arbeit ist für meine Familie dahingehend prägend, als dass ich versuche, meine Vorstellungen und Werte, die natürlich auch durch meine Arbeit mitgestaltet werden, an meine Familie zu vermitteln und sie für ein nachhaltigeres Leben zu sensibilisieren."
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