Precycling vor Recycling schützt Ressourcen

Dr. Elisabeth Süßbauer erforscht mit ihrem Team systemische Lösungen der Verpackungsvermeidung im Projekt PuR.

Engagement für eine gesunde Umwelt

Elisabeth Süßbauer wollte verstehen, wie gesellschaftliche Regeln entstehen und sich ändern können und welchen Einfluss sie auf Umweltzerstörung und -schutz haben. Ein Grund für das Soziologiestudium. Schon als Jugendliche hat sie sich lange in der Evangelischen Schülerarbeit im Rheinland engagiert. Dort ging es hauptsächlich darum, Verantwortung füreinander und auch für die Umwelt zu übernehmen. Heute ist sie Mitglied bei atip:tap e. V., einem Verein, der sich für Leitungswasserkonsum einsetzt. Indem man auf Wasser aus Plastikflaschen verzichtet, kann ein konkreter Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz geleistet werden.

PuR: Verpackungsvermeidung

Zum Ressourcenschutz forscht sie inzwischen an der TU Berlin. Wie kann die Wertschöpfungskette verändert werden, um Verpackungsmüll zu vermeiden? Und welche Lösungsansätze des Precycling sind erfolgversprechend für eine Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit? Einige der Fragen, die Elisabeth Süßbauer mit ihrer Nachwuchsgruppe beantworten möchte. Sie leitet das Team gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Henning Wilts vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Sie hatte nicht erwartet, nach dem Studium an der Uni zu arbeiten. „Die Arbeitskultur am Zentrum Technik und Gesellschaft unterscheidet sich sehr von meinem Soziologiestudium - wir arbeiten interdisziplinär, wodurch man sich immer eine Offenheit bewahren muss, um zusammenarbeiten zu können. Das gefällt mir sehr gut!"

Precycling

Die Deutschen halten sich für Recyclingweltmeister. Elisabeth Süßbauer sagt, dass Recycling nach wie vor wichtig ist. Aber Vermeidung von Verpackungsmüll, also Precycling sei besser. Sie hält die Kombination aus Wiederverwendung von Materialien, dem Verzicht auf Einwegverpackungen und dem verbesserten Recycling für die beste Lösung. Ihr Team erprobt auch mögliche Innovationen zur Verpackungsvermeidung gemeinsam mit ausgewählten Praxisakteuren aus den Bereichen Lebensmittel, Lieferdienste und Individualgastronomie sowie Transportverpackungen.
Aber auch zuhause wird bei Elisabeth Süßbauer viel darüber diskutiert, wie in der Familie Verpackungsabfall vermieden werden kann: So wird beispielsweise Lei-tungswasser getrunken, es werden Mehrwegverpackungen wie Brotbeutel verwendet bzw. soweit möglich ganz auf Verpackungen verzichtet, z. B. bei Obst und Gemüse.

Karriere und Familie

Elisabeth Süßbauer ist dankbar dafür, dass sie sich Arbeit und Familie mit ihrem Mann aufteilt. Familienzeit und Arbeit ist ihnen gleichermaßen wichtig. Allerdings hätte sie die Nachwuchsgruppenleitung nicht übernehmen können, wenn sie von ihrem Mann nicht so unterstützt werden würde.

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